Suchtpatienten können jetzt direkt vom Entzug in die Reha
Die Suchtstation der Niels-Stensen-Kliniken in Bramsche hat ihre Kooperation mit der Fachambulanz des Caritasverbandes für die Stadt und den Landkreis Osnabrück und der Fachkliniken Nettetal / Hase-Ems ausgebaut: Denn das neue sogenannte "Nahtlosverfahren" der Deutschen Rentenversicherung und den Krankenkassen macht es jetzt möglich, dass Patienten direkt aus der Qualifizierten Entzugsbehandlung des Krankenhauses in die stationäre Reha der Fachkliniken verlegt werden können.
"Dadurch soll die Rückfallquote der Patienten gesenkt und verhindert werden, dass sie erneut in eine Entzugsbehandlung müssen", sagt Dr. Yvonne Walonka, Chefärztin der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie der Niels-Stensen-Kliniken Bramsche.
"Es geht uns darum, die Betroffenen am Übergang vom Entzug zur Reha nicht zu verlieren", bekräftigt Conrad Tönsing, Geschäftsführer der CRT Caritas - Reha und Teilhabe der Caritas Osnabrück mit den Fachkliniken Nettetal Osnabrück und Hase-Ems Haselünne. Denn in der bisher oft langen Wartezeit zwischen qualifiziertem Entzug und Reha seien immer wieder Patienten abgesprungen. Oft seien sie gerade in dieser Zeit besonders wackelig. Deshalb ist es gut, dass "Menschen mit Suchterkrankungen jetzt wie andere Patienten auch direkt vom Krankenhaus in die Reha kommen können."
"Wir möchten die bei uns in der Behandlung aufgebaute Motivation der Patienten halten", erläutert Sarah Düing, Sozial-Arbeiterin und Sozial-Pädagogin auf der Suchtstation der Niels-Stensen-Kliniken Bramsche: Dabei helfe die neue Regelung, eine Kostenzusage innerhalb von fünf Tagen zu erhalten. Die Regelung haben Krankenversicherungen und Deutsche Rentenversicherung erstmals gemeinsam verabschiedet.
Die am Nahtlosverfahren Beteiligten treffen sich zum regelmäßigen Austausch und nehmen auch die Therapieplanung gemeinsam unter Leitung der Chefärztin vor. Dazu gehören neben den Niels-Stensen-Kliniken Bramsche und Haselünne (St. Vinzenz-Hospital) sowie den Reha-Fachkliniken Nettetal und Hase-Ems auch die Fachambulanzen, die Betroffene beraten und sich um die Vermittlung einer Behandlung in den Niels-Stensen-Kliniken kümmern. An der Kooperation werden auch die anderen Akutkrankenhäuser der Niels-Stensen-Kliniken in Ankum, Osnabrück, Georgsmarienhütte, Ostercappeln und Melle beteiligt, die die Akutentgiftung im Rahmen des Qualifizierten Entzugs vornehmen können.
In den Niels-Stensen-Kliniken Bramsche und Haselünne (St. Vinzenz-Hospital) dauert der Qualifizierte Entzug mindestens drei Wochen. In dieser Zeit kann gemeinsam mit den Patienten eine Motivation für eine weiter führende Behandlung aufgebaut werden, so dass die Patienten in der Absicht bestärkt werden, diesen Weg zu gehen um eine bessere Teilhabe am Leben wieder zu erreichen.