Versorgungssicherheit (nicht nur) in Zeiten von Corona
Jedes Jahr erinnern Angehörige, Freunde und Mitarbeitende der Einrichtungen für Suchtkranke in der Region Osnabrück an die Menschen, die in Folge des Drogenkonsums verstorben sind. Gleichzeitig informieren sie gemeinsam über Lösungsansätze zur Vermeidung der Todesfälle und setzen ein Zeichen für eine bessere Drogenpolitik und Finanzierung vielfältiger und überlebenssichernde Hilfen für Suchtkranke.
In diesem Jahr wird der Gedenktag mitgeprägt sein durch die Corona-Pandemie. Der Blick auf die Zeit des Lock-Downs offenbart, dass zeitweilig die gesundheitliche Versorgung von Drogengebrauchern gefährdet war bzw. weiterhin ist. Auch die niedrigschwelligen Hilfen, ambulanten Betreuungsdienste und die Beratungsstellen mussten ihre Arbeitsweise den neuen Anforderungen anpassen. Die Versorgung mit dem Lebensnotwendigsten, z.B. auch durch die Tafeln hat die prekäre Situation weiter verschlechtert, auch die Wohnungssituation ist für Drogengebraucher*innen noch schwieriger geworden. Der Gedenktag trägt folgerichtig die bundesweite Überschrift "Wohnraum, soziale und medizinische Hilfen
müssen ein Menschenecht sein - ob mit oder ohne Corona/COVID 19". Kreative Lösungen und individuelle Hilfen waren und sind aktuell wie in der weiteren Zukunft gefragt. Das Drogenhilfenetzwerk Osnabrück fordert die Politik daher auf, die geschaffenen Angebote und Strukturen zu erhalten und eine ausreichende Finanzierung sicher zu stellen.
Die Gedenkfeier am 21.07.2020 wird wie gewohnt um 17.00 Uhr am Gedenkstein, Gertrudenberg stattfinden, interessierte Bürger*innen werden aufgrund der aktuellen Beschränkungen um Anmeldung gebeten: 0541/9154808, norman.zipplies(a)dw-osl.de.
Neben den vertrauten und verbindenden Ritualen wird es in diesem Jahr auch jenseits des Gedenktages die Möglichkeit geben, aktiv ein Zeichen zu setzen:
1.000 Portionen Saatgut-Mischungen warten darauf, auf Wiesen, Grünstreifen, im Garten oder auf dem Balkon ausgesät zu werden. So entstehen lebendige, bunte, bienen- und menschenfreundliche Blüteninseln, die an die Menschen erinnern, die in Folge des Drogenkonsums verstorben sind. Die Tütchen wurden im Theresienhaus und im Projekt NaturKraft hergestellt und werden von allen Partnern des Drogenhilfenetzwerkes Osnabrück kostenlos abgegeben.
Für die Caritas sind dabei:
- Ambulant Betreutes Wohnen des Theresienhauses
- Betreutes Wohnen für Gefährdete in Stadt und Landkreis Osnabrück
- Chancen und Wege - Skipper - Arbeitsmarktorientierte Hilfen für Suchtkranke
- Diakon Dr. Gerrit Schulte
- Elternkreis Drogenabhängiger (Caritas)
- Fachambulanz Sucht des Caritasverbandes für Stadt und Landkreis Osnabrück
- Fachklinik Nettetal (Medizinische Rehabilitation, Adaption, Nachsorge)
- Geschäftsbereichsleitung Suchtprävention und Rehabilitation des DiCV
- Geschäftsführung CRT Caritas - Reha und Teilhabe GmbH
- Nachsorgewohngemeinschaft der Fachklinik Nettetal
- Theresienhaus (Wohnheim und Tagesstruktur Glandorf)
Seien Sie mit dabei - und setzen Sie mit uns ein Zeichen!