In einem Beitrag der Neuen Osnabrücker Zeitung vom 14. Januar 2022 unter der Überschrift "Studie deckt Probleme in Pflegeheimen auf" werden verschiedene Forderungen formuliert und vermeintliche Missstände angeprangert.
Der Caritasverband für die Diözese Osnabrück e.V. bezieht dazu Position.
Im Beitrag der NOZ wird mehr Transparenz gefordert; beispielsweise sollen die Daten der Heimaufsicht in allen Bundesländern veröffentlicht werden.
Dieser Forderung stimmt der Caritasverband zu. Die stellvertretende Caritasdirektorin und Medizinerin Johanna Sievering: "Wir begrüßen alle Maßnahmen, die zu mehr Transparenz und damit zu mehr Sicherheit für Pflegebedürftige, ihre Angehörigen und auch für das Personal führen."
Die Caritas-Fachreferentin für Altenpflege, Ute Sommer, stellt zugleich klar, dass in den Einrichtungen der Caritas das Pflegepersonal in der vertraglich vereinbarten Personalstärke eingesetzt wird. "Sowohl der Medizinische Dienst in Niedersachsen als auch die Heimaufsicht überprüfen regelmäßig, ob das vertraglich vereinbarte Personal in den Einrichtungen tätig ist. Die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen können sich daher darauf verlassen, dass in den Einrichtungen das Personal in der vereinbarten Stärke seinen Dienst tut."
Mit großem Unverständnis nehmen Johanna Sievering und Ute Sommer den Vorwurf auf, dass Pflegeheime der gefährlichste Ort für hochbetagte Menschen seien: "In unseren Einrichtungen werden vom ersten Tag der Coronakrise an sehr umfassende Hygienekonzepte umgesetzt. Die Hygienekonzepte sind detailliert mit den Gesundheitsämtern und anderen Aufsichtsbehörden abgestimmt worden. Unsere Mitarbeitenden gehen außerordentlich sorgfältig und verantwortungsvoll mit der sehr großen Herausforderung um, die die Pandemie für die Bewohnerinnen und Bewohner, die Angehörigen und das Personal bedeutet." Sievering weiter: "Wir trauern um die Bewohnerinnen und Bewohner, die in unseren Einrichtungen an oder mit dem Coronavirus verstorben sind. Die Todesfälle sind aber nicht auf mangelnden Hygienekonzepte oder auf schlechte Arbeit zurückzuführen. Im Gegenteil möchten wir klarstellen: Das Virus ist so gefährlich, dass wahrscheinlich noch viel mehr Menschen verstorben wären, wenn die Mitarbeitenden nicht seit fast zwei Jahren so außerordentlich umsichtig arbeiten würden."
Abschließend erklären die beiden Caritas-Vertreterinnen: "Die Corona-Pandemie ist eine unglaubliche Belastung für alle Pflegebedürftigen, ihre Angehörigen und alle, die in der Pflege tätig sind. Von vielen Seiten wird gefordert, dass die Pflegekräfte und die Einrichtungen unterstützt werden müssen und Wertschätzung verdienen. Wir sind daher irritiert, dass eine Atmosphäre des Misstrauens geschaffen wird, die genau das Gegenteil erreicht."