Suizidprävention stärken
In dieser Woche durften wir Filiz Polat (MdB) und Frau Claudia Middelberg (Mitglied Kreistag Grafschaft Bentheim) im Compass Diakonie Caritas Haus in Nordhorn begrüßen. Beide waren beeindruckt von den Inhalten und dem großen Engagement der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden in den Caritas-Projekten [U25] und [AUSWEG]LOS. Sie stimmten der Forderung nach einer verlässlicheren Finanzierung für derartige Projekte zur Suizidprävention zu. Filiz Polat sagte zu, sich in Berlin dafür einzusetzen.
Im Zusammenhang mit dem Themenbereich "assistierter Suizid" beschäftigt sich der Bundestag seit einigen Jahren auch verstärkt mit möglichen Schutzkonzepten und Angeboten der Suizidprävention. Damit verbunden ist auch die Frage, wie vor allem auch junge Menschen in krisenhaften Situationen besser geschützt werden können. Der Caritasverband bietet mit [U25] Emsland seit 2017 eine anonyme Online-Beratung für Jugendliche und junge Erwachsene in Krisensituationen und bei suizidalen Gedanken an.
Das Besondere ist, dass die ratsuchenden Jugendlichen ehrenamtlich von Gleichaltrigen beraten werden, die in einer ähnlichen Lebensphase sind. Die ehrenamtliche Peers werden von hauptamtlichen Fachkräften geschult und begleitet. [U25] Emsland ist einer von bundesweit 11 Standorten, die bis Ende 2024 überwiegend aus Mitteln des Bundesfamilienministeriums finanziert werden.
Die 11 Träger der [U25] Standorte fordern eine Verstetigung der niedrigschwelligen Suizidprävention für Kinder und Jugendliche. Das Team von [U25] Emsland hat daher Abgordnete aus der Region eingeladen, um Ihnen das Angebot [U25] Emsland vorzustellen und mit Ihnen über die Stärkung der niedrigschwelligen Suizidprävention ins Gespräch zu kommen. Alle Abgeordneten zeigten sich beeindruckt von der Arbeit des Teams aus den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden und unterstützen eine Verstetigung. Über diesen Zuspruch haben wir uns sehr gefreut.
Mit dem digitalen Beratungsangebot wurden im Jahr 2022 am Standort [U25] Emsland 127 junge Menschen erreicht mit denen 28 Peers 1031 Mailkontakte gepflegt haben. Bundesweit wurden ca. 1391 junge Menschen von 330 Peers beraten. Diese Zahlen sind beeindruckend und zeigen den Beratungsbedarf.
Seit 2020 beitet die Caritas mit der Initiative "[AUSWEG]LOS! - Krisen meistern. Suizide verhindern. Auswege aufzeigen" ein weiteres Präventionsangebot an. "[AUSWEG]LOS!" ist eine Kooperation zwischen den Caritasverbänden der Landkreise Emsland und Grafschaft Bentheim und den örtlichen Gesundheitsämtern.