Exzessiver Medienkonsum kann auch bei Kindern und Jugendlichen zum Problem werden.Pixabay
Schon vor Corona saß der Sohn viel in seinem Zimmer am PC. Dann kamen der Lockdown und das Homeschooling. "Und er hatte plötzlich einen guten Grund, nur noch vorm Computer zu sein", sagt der Vater. "Ich weiß überhaupt nicht, was er da die ganze Zeit macht." Die Mitarbeitenden der Fachambulanz für Suchtprävention und Rehabilitation des Caritasverbandes für die Stadt und den Landkreis Osnabrück kennen Szenen wie diese. Deshalb starten sie ein neues Angebot und laden zu einem digitalen Elternabend zum Thema Medienkonsum ein. Auftakt ist am Dienstag, 1. September, von 19.00 bis 20.30 Uhr, gefolgt von drei weiteren Veranstaltungen. Die Elternabende finden über die Videokonferenzsoftware Zoom statt.
Steigender Konsum
"Gerade in der aktuellen Situation ermöglicht uns die Vielfalt der digitalen Medien, mit anderen Personen in Kontakt zu bleiben, die wir persönlich nicht sehen können", sagt Franziska Ballmann vom Präventionsteam der Fachambulanz. "Aber exzessiver Medienkonsum kann auch zu einem Problem werden. Häufig wächst mit steigendem Konsum die Sorge der Eltern, dass der Medienkonsum ihres Kindes bereits zu viel geworden ist und sich ihrer Kontrolle entzieht."
Beim ersten Elternabend geht es zunächst um Basisinformationen, z. B. Zahlen und Fakten und die Auswirkungen der Pandemie auf den Medienkonsum. Es folgen weitere Online-Elternabende an den nächsten Dienstagen, auch jeweils von 19.00 bis 20.30 Uhr. Am 15. September heißt es "Faszination Online - Instagram, Online-Games, TikTok & Co.: Was ist gerade angesagt und aktuell?" Am 29. September geht es um Medienabhängigkeit: Was bedeutet der Begriff? Ab wann spricht man von einer Sucht? Was für Formen gibt es und was sind Risiko- und Schutzfaktoren? Am 6. Oktober schauen sich die Eltern schließlich ihre Vorbildfunktion an und beschäftigen sich mit Fragen zum eigenen Medienkonsum.
Technische Ausrüstung erforderlich
"Für den Austausch machen wir uns die Vorteile der digitalen Medien zunutze", sagt Ballmann mit Blick auf das Online-Angebot per Zoom. Wer daran teilnehmen möchte, benötigt eine entsprechende technische Ausrüstung (Computer, Tablet oder Smartphone) und einen Internetzugang. Details zum Ablauf erhalten die Teilnehmenden nach der Anmeldung.
Um eine Anmeldung zu den einzelnen Elternabenden wird jeweils bis zum vorherigen Freitag gebeten, für die Auftaktveranstaltung am 1. September also bis zum 28. August. Eine Anmeldung ist telefonisch möglich unter Tel. 0541/ 341 404 oder per Mail an FBallmann@caritas-os.de oder AJenewein@caritas-os.de. Die Teilnahme ist kostenlos.