Dorit Schlemermeyer
Der Sozialausschuss der Stadt Diepholz besuchte auf Einladung des regionalen Caritasverbands in der vergangenen Woche das RastHaus in der Hinterstraße 10. In der Übernachtungsstelle finden bis zu drei durchreisende Wohnungslose vorübergehend einen sicheren Schlafplatz und einen geschützten Raum. Das Angebot finanziert sich aus einem städtischen Zuschuss, über den jährlich neu entschieden wird, sowie aus Spendenmitteln. Einen festen Spenderkreis gibt es nicht. "Die Übernachtungsstelle ist ein wichtiges Angebot, um den betroffenen Menschen zumindest für einige Tage einen sicheren Ort zu bieten. Das möchten wir den Ratsmitgliedern deutlich machen. Wir freuen uns, dass der Sozialausschuss unsere Einladung angenommen hat", betont Jörg Busse, Geschäftsführer des Caritasverbands für die Landkreise Diepholz und Nienburg links der Weser.
Martina Deters und Kornelia Dudda, Mitarbeiterinnen der Wohnungslosenhilfe, stellten die Arbeit des RastHauses vor dem Besichtigungstermin in der Sitzung des Sozialausschusses vor. Sie betonten: "Die Möglichkeit zum Verweilen für Durchreisende ist gerade im ländlich strukturierten Raum schwierig." Jeder Mensch habe aber das Recht auf eine menschenwürdige Unterkunft. Das Leben auf der Straße stelle für wohnungslose Menschen eine Gefahr für die Gesundheit dar, die sie ohne entsprechende Hilfe und Angebote nicht aus eigener Kraft überwinden können.
Beim anschließenden Rundgang mit dem Sozialausschuss erklärten Jörg Busse und Martina Deters, dass der Bedarf groß sei: "Im Jahr 2022 gab es im Haus 448 Übernachtungen und bis Mai 2023 sind es schon 239 Übernachtungen."
Von der Stadt Diepholz wünschte sich Jörg Busse mehr Unterstützung: "Wir brauchen eine verlässliche Finanzierung für dieses wichtige Angebot, vor allem auch mit Blick auf eine gute Personalplanung." Die Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle sind für die Organisation der Übernachtungsstelle zuständig, koordinieren die Zusammenarbeit mit den Ehrenamtlichen und sind Ansprechpartnerinnen für die Durchreisenden. Die Ratsmitglieder zeigten sich interessiert und beeindruckt von der Arbeit der Wohnungslosenhilfe und bedankten sich bei den Mitarbeiterinnen für ihr Engagement.