Mit einer kleinen Feier wurde die Caritas-Nachsorgeeinrichtung auf dem Gelände des Marienheims Sutthausen gesegnet. Caritasdirektor Franz Loth, CRT-Geschäftsführer Conrad Tönsing, Stephanswerk-Geschäftsführerin Carolin Lauhoff (v.lks.), Stephanswerk-Geschäftsführer Johannes Baune (mit Kreuz) und weitere Gäste freuten sich mit den Bewohnern über die neuen Perspektiven, die hier erarbeitet werden. Foto: Caritas / Roland Knillmann
Auf dem Gelände des Marienheims ist nach 13-monatiger Bauzeit eine Nachsorgeeinrichtung für suchtkranke Menschen entstanden, die jetzt durch Pfarrdechant Dr. Martin Schomaker und im Beisein der Bewohner und Nachbarn gesegnet wurde. In dem Wohnhaus finden bis zu 12 Personen ein Zuhause, die zuvor eine stationäre oder ambulante medizinische Rehabilitation in der Fachklinik Nettetal in Wallenhorst oder der Fachklinik Hase-Ems in Haselünne durchlaufen haben. Eigentümer und Bauherr des Neubaus mit knapp 500 qm Wohnfläche ist die Wohnungsbaugesellschaft des Bistums Osnabrück Stephanswerk, Mieter ist die CRT Caritas-Reha und Teilhabe GmbH
Das eingeschossige Haus für gemeinschaftliches Wohnen ist mit 12 Appartements und einem großen gemeinsamen Wohn- und Essbereich ausgestattet. Jedes Appartement verfügt über ein eigenes Bad.
Die Nachsorge war 20 Jahre lang im Carl-Sonnenschein-Haus am Knappsbrink unter dem Dach des Diözesan-Caritasverbandes beheimatet. Aus Platzgründen musste ein neuer Standort geschaffen werden. "Sutthausen bietet gute Bedingungen: Es gibt eine Stadtbusanbindung und auch die Nordwest-Bahn ‚Haller Willem‘ hält dort", erklärt Conrad Tönsing, Geschäftsführer der CRT Caritas-Reha und Teilhabe GmbH. Für die Bewohner ist die gute Verkehrsanbindung ein großer Vorteil, da durch die Mobilitätsangebote auch der berufliche Neustart erleichtert wird.
Die Nachsorge dient der Erhaltung und Festigung der Abstinenz. Bis zu ein Jahr lang bekommen Klienten Unterstützung bei der Suche nach einer Arbeitsstelle und einer eigenen Wohnung, bei behördlichen Angelegenheiten und im Aufbau sozialer Kontakte. Zur Nachsorge gehört auch die Begleitung bei der Bewältigung von Krisen oder der Umgang mit Konflikten und Rückschlägen. "Mit dem Neubau haben wir nun beste räumliche Bedingungen für unsere qualifizierte, prozesshafte Begleitung", betont Conrad Tönsing.
Coronabedingt fand die Segnungsfeier ein dreiviertel Jahr nach dem Einzug der erste Bewohner statt. Ein Betroffener, René F., hat die Nachsorge bereits wieder verlassen, wie er sich stark genug fühlt, in einer eigenen Wohnung zu leben. Der 36jährige blickte in einer kleinen Ansprache zurück: "Ich habe mit der Unterstützung der Caritas meinen Weg gefunden und ich bin dankbar für die geduldige Hilfe, die ich von allen Seiten gefunden habe."
Dr. Reinhold Kassing, Aufsichtsratsvorsitzender des Stephanswerkes, unterstrich, dass Kirche mehr als Seelsorge sei: "Kirche ist auch Fürsorge. Und wozu braucht es eine kirchliche Wohnungsbaugesellschaft? Um auch Immobilien wie diese hier zu bauen, in der auf besondere Weise benachteiligten Menschen Hilfe und Zuwendung gegeben wird."