Gute Orientierung für Freizeitaktivitäten
Präsentieren den neuen Freizeitführer für das Kardinal-von-Galen-Haus: (vl.) Birka Hackmann (Studentin), Angelika Bracht-Görg (Einrichtungsleiterin), Regina Harms (Mitarbeiterin), Sarah Fuhrmeister (Studentin), Muriel Franek (Hochschule Osnabrück) und Karin Vallée (Mitarbeiterin). Foto: Franziska Kückmann
Welche Möglichkeiten, ihre Freizeit zu verbringen, haben die Bewohnerinnen und Bewohner des Kardinal-von-Galen-Hauses in ihrer Umgebung? Antworten darauf gibt der neue Freizeitführer, den Studierende der Hochschule Osnabrück erstellt haben. Hierin finden sich Einkaufsmöglichkeiten, Veranstaltungen, Freizeitbeschäftigungen und Lokalitäten mit Essen und Trinken vor allem im Stadtteil Schölerberg, wo die Wohneinrichtung für Menschen mit Behinderung liegt, aber auch in Osnabrück insgesamt.
Die Übersicht ist im Rahmen des Praxisprojektes Behinderung im Studiengang Soziale Arbeit entstanden. "Wichtig war es, ein Projekt zu finden, das in der Realität wirklichen Mehrwert bietet und das Lebensumfeld von Menschen mit Behinderung in den Fokus nimmt", sagt Muriel Franek von der Hochschule Osnabrück. Einrichtungsleiterin Angelika Bracht-Görg betont: "Da es das Kardinal-von-Galen-Haus seit noch nicht einmal zwei Jahren gibt, hatten wir eine solche systematische Übersicht bisher noch nicht. Der Freizeitführer ist eine gute Hilfe für unsere Mitarbeitenden, aber auch für unsere Bewohnerinnen und Bewohner, um Wünsche für Aktivitäten zu äußern."
Das Heft beinhaltet viele Fotos und Informationen in Leichter Sprache. Neben den erwartbaren Angaben zu Öffnungszeiten oder Eintrittspreisen gibt es u.a. darüber Auskunft, wo es behindertengerechte Toiletten oder barrierefreie Zugänge gibt. Eine Gruppe aus 17 Studierenden hat an der Übersicht mitgewirkt. "Wir haben uns im Kardinal-von-Galen-Haus getroffen und die Einrichtung kennengelernt. Dann sind wir durch den Stadtteil gegangen und haben ihn aus der Perspektive von Menschen mit Behinderung erkundet", beschreibt die Studentin Birka Hackmann die Projektarbeit. Die Erkenntnisse wurden von den Studierenden in Leichter Sprache und übersichtlich aufbereitet.
Der neue Blickwinkel war erst einmal ungewohnt. "Man wird sensibler für die Begebenheiten, wenn man sich vorstellt, hier oder dort mit einem Rollstuhl durch zu müssen", erklärt Sarah Furmeister, ebenfalls Studentin. "Da wird einem erst bewusst, wie schwierig manches für Menschen mit Behinderung ist, das uns selbstverständlich scheint." Als sehr positiv haben beide Studentinnen die Offenheit derjenigen erlebt, die sie in den Ladenlokalen nach behindertengerechten Toiletten oder barrierefreiem Zugang gefragt haben. "Alle fanden es toll, dass wir so eine Übersicht erstellen."
Im Kardinal-von-Galen-Haus liegt in jeder der vier Wohngruppen demnächst ein Exemplar des Freizeitführers - als Information und Inspiration. In der Wohneinrichtung der Caritas leben 24 junge Menschen mit teils schweren geistigen und körperlichen Beeinträchtigungen.