Pflege ist international. Als symbolisches Geschenk überreichte die stellvertretende Caritasdirektorin Stefanie Holle (im Bild vorne links) eine Weltkugel als Geschenk an das Team des Seniorenzentrum St. Elisabeth in Schapen.Nadin Kohlbrecher
Ihren Dank besonders an ausländische Mitarbeitende in der Altenhilfe haben im Vorfeld des "Tages der Pflege" am 12. Mai die Verantwortlichen der Caritas in Niedersachsen ausgedrückt. "Ohne Mitarbeitende mit ausländischen Wurzeln würde das deutsche System der Altenpflege zusammenbrechen", sagten Stefanie Holle (Osnabrück), Dr. Marie Kajewski (Hildesheim) und Honorarprofessor Dr. Martin Pohlmann (Vechta) bei Besuchen vor Ort. Weitere Wohnbereiche sowie gesamte Einrichtungen müssten geschlossen werden, die ambulante Versorgung könnte nicht aufrechterhalten werden.
Stefanie Holle, stellvertretende Caritasdirektorin und Marcus Drees, Leiter der Fachstelle Altenhilfe, besuchten das Seniorenzentrum St. Elisabeth in Schapen. Bei einem Frühstück mit allen Mitarbeitenden dankten die beiden Vertreter des Caritasverbands für die Diözese Osnabrück ihnen für ihren großen Einsatz. "Pflege ist weit mehr als ein Beruf - sie ist gelebte Menschlichkeit. Heute sagen wir allen Pflegenden von Herzen Danke für ihren unermüdlichen Einsatz", so Stefanie Holle.
Gemeinsames Frühstück im St. Elisabeth Seniorenzentrum in Schapen.
Das Seniorenzentrum St. Elisabeth gehört zur St. Martin Pflege GmbH. Dort arbeiten 320 Mitarbeitende aus 17 unterschiedlichen Nationen. Christoph Prekel, Geschäftsführer der St. Martin Pflege, betonte: "Pflege ist international. Ohne unsere vielen Kolleginnen und Kollegen mit Zuwanderungsgeschichte hätten wir durchaus Probleme die Personalvorgaben in all unseren Häusern und Diensten zu sichern." Er ergänzt: "Dabei geht es auch um Arbeitsbereiche, die zu einer guten Gesamtversorgung dazu gehören, wie beispielsweise Betreuungs- und Hauswirtschaftskräfte, der technische Dienst oder Verwaltungsmitarbeitende. Es gelingt nur gemeinsam." Die St. Martin Pflege arbeitet seit 2023 mit der Agentur "Gervie" zusammen, die u.a. vietnamesische Pflegekräfte für den deutschen Arbeitsmarkt rekrutiert. Aktuell werden sieben Vietnamesen in der St. Martin Pflege zu Pflegefachkräften ausgebildet. Auch einige indische Ordensschwestern bereichern das Team der St. Martin Pflege.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes haben 31 Prozent aller Mitarbeitenden in der Altenhilfe einen Migrationshintergrund. Der Deutsche Pflegerat rechnet mit rund 500.000 Pflegekräften, die bis 2040 in den Ruhestand gehen werden. Gleichzeitig steigt die Zahl der Menschen, die auf Pflege angewiesen sein werden. "Nur durch Zuwanderung wird es möglich, dass alte Menschen auch in Zukunft professionell pflegerisch versorgt werden", so Holle, Kajewski und Pohlmann. Neben vereinfachten Regeln für die Zuwanderung von Arbeitskräften sei daher auch eine schnellere berufliche Anerkennung der mitgebrachten Qualifikationen wichtig, appellierten die Caritasvorstände. Es brauche dringend eine größere gesellschaftliche Wertschätzung, um neue Beschäftigte in der Pflege langfristig in der Bundesrepublik halten zu können. Gleichzeitig dankten die Caritas-Verantwortlichen ebenso allen in Deutschland geborenen Kräften für ihren Dienst an alten Menschen.
Hintergrund
Der 12. Mai ist seit 1965 allen Menschen gewidmet, die in Pflegeberufen arbeiten. Der Internationale Tag der Pflege wird jährlich am Geburtstag von Florence Nightingale begangen, die als eine Begründerin der modernen Krankenpflege gilt.