Daher ruft jetzt die Landesarbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtspflege in Niedersachsen (LAG FW) die Landes- sowie Bundespolitik dazu auf, dringend notwendige Maßnahmen zu ergreifen, um die soziale Infrastruktur zu erhalten und zu stärken.
Ansgar Bensmann, stellvertretender Direktor des Caritasverbandes für die Diözese Osnabrück e.V., sieht Handlungsbedarf: "Mehr als 530.00 Menschen erhalten allein in den katholischen sozialen Einrichtungen im Bistum Osnabrück jedes Jahr Hilfe und Unterstützung. Diese Zahlen nehmen stetig zu. Wenn Hilfeangebote noch stärker gefährdet werden, dann gefährdet das zugleich den sozialen Frieden."
Die Umfrage macht deutlich, dass gut 70 % der befragten sozialen Einrichtungen in Niedersachsen aufgrund von Kostensteigerungen und / oder Kürzungen in den letzten zwei Jahren Angebote und Leistungen eingeschränkt oder komplett eingestellt haben.
Die Lage wird sich voraussichtlich weiter verschärfen. 80% der Einrichtungen rechnen damit, dass sie im Jahr 2025 Angebote und Leistungen einschränken oder vollständig einstellen müssen.
Dies hat Auswirkungen auf das bürgerschaftliche Engagement: 72 % der Befragten erwarten, dass die Möglichkeiten zum freiwilligen Engagement für das Gemeinwesen vor Ort abnehmen werden. Die LAG FW appelliert daher sowohl an die Landes- und Bundesregierung, schnell und entschlossen zu handeln, um die sozialen Dienste in Niedersachsen zu sichern und auszubauen. Ohne eine nachhaltige Finanzierung und Unterstützung werden die sozialen Einrichtungen nicht in der Lage sein, ihre wichtigen Aufgaben zum Wohl der Gesellschaft weiterhin in gewohntem Umfang zu erfüllen.
Für Niedersachsen wurden 422 Fragebögen ausgewertet. Bundesweit haben ca. 8.300 Vertreter sozialer Einrichtungen an der Befragung teilgenommen.
Die gesamte Umfrage kann hier heruntergeladen werden:
https://www.bagfw.de/fileadmin/user_upload/Veroeffentlichungen/Pressemeldungen/PM_2024/Sozialkürzungen_verhindern_in_Zusammenhalt_investieren_190624.pdf
Die Pressemitteilung der LAG FW finden Sie hier: https://lag-fw-nds.de/pressemitteilungen/pm-09-07-2024-dringender-appell-an-die-politik-soziale-infrastruktur-in-niedersachsen-in-gefahr