Nadine Richter, Karin Vornhülz, Monika Kleine-Kuhlmann und Franz Loth (v.lks.) präsentieren die Handbücher, mit deren Hilfe die hohe Qualität in den katholischen Kitas weiterentwickelt wird.
"Mit dem Motto ‚Qualität - Ein starkes Stück Zukunft!‘ ist über den Anspruch der katholischen Kitas eigentlich schon alles gesagt", unterstreicht Caritasdirektor Franz Loth das Selbstverständnis der 219 Kindertagesstätten im Bistum Osnabrück. Er fährt fort: "Wir wollen die Kinder auf die beste Weise für ihr zukünftiges Leben vorbereiten. Das ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, die ohne hohe Standards nicht erfüllt werden kann."
Qualitätsprozess in allen 219 Kitas auf dem Weg
Aus dieser Überzeugung haben sich alle katholischen Kindertagesstätten seit November 2012 auf den Weg gemacht, um systematisch besser zu werden.
Richtschnur dafür ist das sogenannte Bistumsrahmenhandbuch, das der Caritasverband zusammen mit 14 Kitas zuvor entwickelt hatte. Das Handbuch formuliert für alle Arbeitsbereiche der Kitas Standards und Vorgaben.
Monika Kleine-Kuhlmann, Leiterin des Caritas-Fachbereichs "Tageseinrichtungen für Kinder", kann nun bekannt geben, dass das Handbuch in allen Kitas eingeführt und in vielen Bereichen bereits umgesetzt worden ist. "Wir haben knapp dreieinhalb Jahre intensiv gearbeitet und alle Kitas dabei begleitet, die Vorgaben des Rahmenhandbuches für ihre jeweiligen Gegebenheiten anzupassen. Jede katholische Kindertagesstätte hat nun einen klaren Fahrplan, wie sie die gesetzlichen Vorgaben, die eigenen Leitbilder und die fachlichen Ansprüche so umsetzen kann, wie es ihrem Profil vor Ort entspricht", erläutert die Pädagogin.
Wichtig ist Monika Kleine-Kuhlmann der Hinweis, dass mit dem Qualitätsprozess auch die Anforderungen nach der DIN/ISO-Norm erfüllt sind: "Aktuell sind wir zu einer Zertifizierung nach DIN/ISO nicht verpflichtet. Sollte der Gesetzgeber diese Anforderung stellen, haben wir unsere Hausaufgaben bereits gemacht."
Vorteile für Kinder, Eltern und Mitarbeiterinnen
Dass das Vorteile für die Kinder, ihre Eltern und für die Mitarbeitenden bringt, beschreibt Nadine Richter, Leiterin des Kindergartens St. Michael, Georgsmarienhütte: "Ein Kapitel des Handbuches befasst sich mit den Anforderungen, die unmittelbar für die Kinder wichtig sind. Dabei geht es zum Beispiel um die Rechte der Kinder und darum, dass sie bei vielen Entscheidungen informiert und beteiligt werden." Das Team von Nadine Richter hat deshalb vor einiger Zeit bereits die Kinderkonferenzen eingeführt. Diese werden in jeder Gruppe abgehalten; alle Kinder bestimmen darin zum Beispiel mit, wie der Gruppenraum gestaltet wird oder wie mit Regeln und Vereinbarungen umgegangen wird. "Die Transparenz unserer pädagogischen Arbeit steht an erster Stelle. Deshalb werden die Eltern z.B. durch Aushänge über die Inhalte der Kinderkonferenzen informiert. So können die Eltern mit ihren Kindern zu Hause über die Konferenzen sprechen und die Erfahrungen vielleicht auch in den Familienalltag einfließen lassen," erläutert die Erzieherin. "Ein anderes Kapitel befasst sich mit der Qualitätssicherung. Wir haben die Vorgaben zum Beispiel dadurch umgesetzt, dass die notwendigen Dokumentationen in allen Gruppen auf die gleiche Weise geführt werden. Dies erleichtert die Arbeit zum Beispiel dann, wenn eine Erzieherin wegen einer Krankheitsvertretung von einer in die andere Gruppe wechselt."
Nadine Richter betont, dass sich die Arbeit gelohnt hat, um die Vorgaben des Bistumshandbuchs umzusetzen: "Wir sind in vielen Bereichen noch besser geworden. Zudem wissen wir, wo wir in Zukunft Verbesserungsmöglichkeiten haben. Das merken die Kinder und die Eltern genauso wie die Mitarbeiterinnen. Ich bin auch sehr dankbar, dass unser Träger, die Kirchengemeinde Heilig Geist, die Umsetzung sehr unterstützt hat." Frau Richter unterstreicht, dass sie für die Implementierung optimale Rahmenbedingungen hatte: "Wir hatten in dieser Phase weder mit Bauarbeiten noch mit anderen Herausforderungen zu kämpfen - das ist natürlich eine wesentliche Erleichterung für diesen anspruchsvollen Prozess."
Gute Zusammenarbeit zwischen Kirchengemeinde und Kita ist wichtig
Dieses Stichwort greift Karin Vornhülz von der Abteilung Kirchengemeinden des Bischöflichen Generalvikariats auf: "Das Zusammenspiel zwischen den Trägern und den Kindertagesstätten ist ganz wichtig. Dort, wo die Kirchengemeinden und ihre Kitas gut zusammenarbeiten, kann richtig gute Arbeit geleistet werden. Das Bistumsrahmenhandbuch hat deshalb auch ein Kapitel, das sich mit diesem Aspekt befasst. Hier geht es um inhaltliche und um organisatorische und arbeitsrechtliche Themen. Ich bin sehr beeindruckt davon, wie sich die Träger und die Kitas in den letzten dreieinhalb Jahren auf den Weg gemacht haben, um den hohen Ansprüchen, die wir als kirchliche Träger haben, gerecht zu werden."
Das sehen auch Franz Loth und Monika Kleine-Kuhlmann so: "Wir möchten den Mitarbeitenden, den Leiterinnen, den Trägervertretern und den Fachberaterinnen ganz ausdrücklich danken und unseren großen Respekt ausdrücken für das hohe Engagement, mit dem sie diesen Prozess begleitet haben."