Die Präsidentin des Deutschen Caritasverbands Eva Welskop-Deffaa (Vierte von links) besuchte das Osnabrücker Lok-Viertel. Maren Wilmes (Caritas Osnabrück), Johannes Buß (Caritas Osnabrück), Gerd Hoofe (Geschäftsführer Lok-Viertel-OS GmbH) und Friedemann Pannen (Diakonie Osnabrück) informierten über die Arbeit vor Ort.Urte Tegtmeyer
Die Präsidentin des Deutschen Caritasverbands Eva Welskop-Deffaa hat jetzt das Osnabrücker Lok-Viertel besucht, um sich über das innovative Stadtentwicklungsprojekt zu informieren. Der neue Stadtteil entsteht auf dem ehemaligen Güterbahnhofsgelände im Herzen von Osnabrück und soll neben zukunftsweisenden ökologischen Standards, Bauvorhaben und Mobilitätskonzepten auch als Modell für eine nachhaltige und sozial-gerechte Stadtentwicklung dienen. Dafür setzen sich der Caritasverband Osnabrück, die Heilpädagogische Hilfe und die Diakonie Osnabrück Stadt und Land als Träger des Vereins LOK-IN e.V. gemeinsam ein.
Mit einer roten Tür machte Eva Welskop-Deffaa bei ihrem Besuch auf die Jahreskampagne des Deutschen Caritasverbands unter dem Motto "Da kann ja jeder kommen. Caritas öffnet Türen" aufmerksam. Sie betont: "Ein gutes Miteinander in der Nachbarschaft fördert den sozialen Zusammenhalt und wirkt sich positiv auf die Lebenschancen benachteiligter Gruppen aus. Dafür braucht es Voraussetzungen, die stadtplanerisch gesichert und wohlfahrtsverbandlich gestaltet werden müssen. Genau dafür steht dieses Vorzeigeprojekt und ich freue mich sehr, dass die Caritas ein Teil davon ist."
Soziale Belange mitdenken
Im Lok-Viertel hält ein Sozialer Masterplan die Zielsetzungen für die soziale Quartiersentwicklung fest und stellt dadurch sicher, dass das soziale Miteinander von Beginn an mitgedacht wird. Dorit Neuhaus, Quartiersmanagerin des Lok-Viertels, hebt hervor: "Hier wird dafür gesorgt, soziale Fragen im Planungsprozess frühzeitig gestellt werden. Das ist ein wichtiger Schritt für eine zukunftsfähige, gerechte Stadtentwicklung."
Die Umsetzung des Projekts erfolgt durch den Verein LOK-IN e.V., der von den drei großen sozialen Trägern Osnabrücks ins Leben gerufen wurde: dem Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Osnabrück, der Heilpädagogischen Hilfe Osnabrück e.V. und der Diakonie Osnabrück Stadt und Land gGmbH. Diese Kooperation ermöglicht eine enge Verzahnung von sozialen und städtebaulichen Zielen.
"Zusammen setzen wir uns dafür ein, dass hier ein sozial resilientes Quartier entsteht, das sich an wirtschaftliche, ökologische oder soziale Herausforderungen anpassen kann", erläutern Maren Wilmes, Geschäftsführerin des Caritasverbandes für die Stadt und den Landkreis Osnabrück, und Pastor Friedemann Pannen, Geschäftsführer der Diakonie Osnabrück Stadt und Land gGmbH, beim Vor-Ort-Termin mit der Caritas-Präsidentin.
Mutig, verlässlich, bürokratiearm
Für Eva Welskop-Deffaa zeigt das Lok-Viertel in Osnabrück beispielhaft, woran sich die Stadtentwicklung der Zukunft messen lassen muss: "Als Caritas fordern und fördern wir Generationengerechtigkeit, Inklusion, Familienfreundlichkeit, digitale Teilhabe, starke Partnerschaften zwischen Haupt- und Ehrenamt, Staat und Zivilgesellschaft - alles große Schlagworte, die hier in diesem Projekt mit konkretem Leben gefüllt werden. Von der künftigen Bundesregierung erwarten wir, dass sie die notwendigen politischen Rahmenbedingungen schafft, damit sich unser Sozialstaat, wie hier sichtbar, mutig, verlässlich und bürokratiearm weiterentwickeln kann. So können wir den Menschen Perspektiven auf eine gute Zukunft offenhalten, denen im Leben schon zu oft die Tür vor der Nase zugeschlagen wurde."