Pfarrer Stephan Höne segnet das neue Haus der Tagespflege. Birte Hoppe
Nach 996 Tagen oder 142 Wochen konnte am 5. Dezember 2022 die Tagespflege der Caritas St. Antonius Pflege GmbH in Glandorf wieder eröffnet werden. Nach der überraschenden, Corona bedingten Schließung im März 2020 wurde der Entschluss gefasst, das alte Pfarrheim abzureißen und durch einen größeren Neubau zu ersetzen. Nun wurde das Haus und den großzügigen Räumlichkeiten für die Tagespflege im Erdgeschoß und zehn Wohneinheiten in den Obergeschossen von Pfarrer Stephan Höne festlich eingeweiht. Ein Stützpunkt für ambulante Pflege soll ebenfalls im Haus untergebracht werden.
"Wir haben es geschafft! Wir sind wieder da!", so begrüßen Ralf Chojetzki als Geschäftsführer und Daniela Sühlmann als Heimleiterin mit Erleichterung die geladenen Gäste zur Einweihungsfeier. Zweieinhalb Jahre den Spagat mit den Gästen nach Remsede in das Stammhaus der St. Antonius Pflege zu machen, war nicht einfach. Zwei Bullis fuhren morgens und abends die Gäste hin und her, oftmals mussten noch Taxen geordert werden. Diese Zeit ist jetzt vorbei.
Die Plätze der Tagespflege waren vom ersten Tag an ausgebucht. Insgesamt nehmen zur Zeit 49 Gäste an dem offenen Angebot der Tagespflege teil, dass von montags bis freitags von 8 bis 17.00 Uhr ist. Zeitungsrunden, regelmäßige Frühschoppen, Doppelkopf- oder Rummikub-Runden, Reha-Sport und einmal im Monat eine Andacht mit anschließendem Kaffeetrinken versprechen einen abwechslungsreichen Tag. "Hiermit verschönern wir nicht nur unseren Gästen den Alltag, sondern bieten auch für die Angehörigen eine verlässliche Alternative der Betreuung, so dass die Senioren so lange es geht, zu Hause leben können", erklärt Sühlmann.
"Darf man angesichts des Fachkräftemangels überhaupt noch einen neue Pflegeeinrichtung eröffnen?",
Ulrich Kölker (Pflegedienstleitung), Daniela Sühlmann und Ralf Chojetzki (von links) freuen sich auf die neuen Räumlichkeiten.Birte Hoppe
stellte sich Chojetzki eine kritische Frage zu Beginn der Planung. "Wie kommt es überhaupt zu diesem Mangel an Pflegekräften? Die Antwort ist einfach: Sie sind alle noch da! Die Zahl der Pflegekräfte ist in den letzten zwölf Jahren bundesweit um rund 40 Prozent gestiegen, die Zahl der zu Pflegenden ist aber im gleichen Zeitraum um über 100 Prozent gestiegen. Und die sogenannte Babyboomer-Generation kommt in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren noch dazu!", so Chojetzki. Er erwartet Probleme, dass die Leistungsversprechen der Pflegeversicherungen dann wohl nicht mehr in der bestehenden Form eingehalten werden können.
"Doch die Zukunft soll man nicht voraussehen, sondern möglich machen." So stand es auf der Einladungskarte zur Einweihung. Von daher wird in der neuen Tagespflege alles möglich gemacht, was geht - in der Hoffnung, dass die Zukunft gut wird.