Von der Gesundheitsministerkonferenz aus Lübeck-Travemünde kommt heute für alle werdenden und frisch gebackenen Eltern in Deutschland ein wichtiges Signal: Lotsendienste sind ein unverzichtbares präventives Angebot an Geburts- und Kinderkliniken, das gesetzlich verankert und sicher finanziert werden muss. Einstimmig haben die 16 Gesundheitsminister einen Finanzierungsvorschlag verabschiedet und bitten die Bundesregierung, dies nun entsprechend zu regeln.
Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa begrüßt diesen Schritt nachdrücklich:
"Eine Regelfinanzierung gibt den frisch gebackenen Eltern Halt und Sicherheit. Die Kliniken, die schon jetzt Lotsen beschäftigen und denjenigen, die sich auf den Weg machen wollen, gibt sie Planungssicherheit und die Chance, werdenden Eltern und ihren Babys einen verlässlichen Start ins Leben zu bahnen."
Mittel aus Krankenversicherung und Kinder- und Jugendhilfe stärken Eltern
Erstmals liegt mit dem Beschluss ein konkreter und bundeseinheitlicher Finanzierungsvorschlag auf dem Tisch. Er sieht sowohl Mittel aus der Kinder- und Jugendhilfe als auch Mittel aus der Krankenversicherung vor. Diese Finanzierungsmischung entspricht dem Aufgabenprofil der Lotsen, die Eltern in der Klinik beraten und ihnen, sofern nötig, weitergehende Frühe Hilfen und Unterstützungsangebote für die Zeit nach der Entlassung mit dem Neugeborenen vermitteln.
Babylotsin Katrin Sevim aus Bremen sagt:
"Aktuell ist bis Ende 2024 hier in Bremen das Babylotsen Programm über Spenden gesichert. Aus dem Landeshaushalt können derzeit keine weiteren Programme gefördert werden. Daher freuen wir uns über die Entscheidung der Gesundheitsminister_innen und hoffen, dass Bremen doch Möglichkeiten und Wege findet, das Programm zu unterstützen. Wir Babylotsen mussten dafür eine spezielle Ausbildung machen. Hier im Krankenhaus in Bremen ist es gut gelungen, das Projekt zu implementieren. Die Ärztinnen, die Hebammen, das Pflegepersonal und das Servicepersonal - alle wissen, wofür Babylotsen da sind."
Nun müsse eine gesetzliche Regelung zügig auf die Schiene gesetzt werden. "Alle müssen dafür an einem Strang ziehen. Die Bundesregierung muss ressortübergreifend dafür sorgen, dass der gesetzliche Prozess in Gang kommt. Wir bringen dabei gern unsere langjährigen Erfahrungen aus der Beratungsarbeit der Babylotsinnen den Geburtskliniken, aber auch die vielfältigen Angebote in den Frühen Hilfen für Familien ein, um die bestehenden Angebote zu sichern und ein flächendeckendes Angebot zu schaffen", so Welskop-Deffaa.