Osnabrück
. Eine neue Broschüre informiert Eltern, Träger,
Mitarbeiterinnen von Kindertagesstätten und alle Interessierten über die
Angebote, die es in Osnabrücker Kindertagesstätten (Kitas) für Kinder mit und
ohne Behinderung gibt.
Die Broschüre und das dazugehörige Faltblatt, die beide von der
Stadt Osnabrück herausgegeben werden, tragen programmatisch den Abzählreim „Ene
Mene Muh…“ als Titel. Damit behinderte Kinder in Osnabrück nicht ausgezählt
werden, hat die „Trägerarbeitsgemeinschaft für die Stadt Osnabrück“ bereits
1996 die „Regionale Vereinbarung für die gemeinsame Erziehung von Kindern mit
und ohne Behinderung in der Stadt Osnabrück“ verabschiedet.
Ziel dieser Vereinbarung ist es, das integrative Betreuungsangebot
in der Stadt Osnabrück weiterhin bedarfsgerecht auszubauen. Zurzeit gibt es
insgesamt 44 Plätze für Kinder „mit besonderem Förderbedarf“ in neun Kitas.
Die Caritas-Fachberaterin Elisabeth Waller-Knaak, die im Auftrag
der Stadt Osnabrück die Koordination der „Regionalen Vereinbarung“ gewährleistet,
erläutert die fachlichen Hintergründe: „Der Besuch der wohnortnahen
Kindertageseinrichtung ermöglicht Kindern mit Behinderung, in ihrem vertrauten
Lebensumfeld zu bleiben. Dazu gehört auch der Kontakt zu gleichaltrigen Kindern
im Wohngebiet.“ Frau Waller-Knaak betont, dass die gemeinsame Erziehung von
Kindern mit und ohne Behinderung ein Angebot für alle Kinder ist. Ziel der
gemeinsamen Erziehung ist es, alle Kinder in ihrer Entwicklung zu unterstützen,
zu ermutigen und zu stärken.
Die Beraterin unterstreicht: „Die Kinder lernen in der Begegnung
miteinander, dass es „normal ist, verschieden zu sein“, dass jeder seine
individuellen Eigenarten, Stärken und Schwächen hat und dass sie gemeinsam und
voneinander lernen können.“
Damit jedes Kind entsprechend seinem Entwicklungsniveau am
Kindergartenalltag teilhaben kann, muss das (heil-)pädagogische Angebot in der
Kita sehr differenziert ausgerichtet sein. Um diesen Auftrag umsetzen zu
können, sind die integrativen Gruppen neben den sozialpädagogischen Fachkräften
mit einer zusätzlichen heilpädagogischen Fachkraft ausgestattet.
Im Unterschied zu einigen anderen Regionen fördert die Stadt
Osnabrück nach Auskunft von Elisabeth Waller-Knaak die integrative Erziehung im
vorschulischen Bereich in vorbildlicher Weise.
Zur „Trägergemeinschaft für die Stadt Osnabrück“ gehören neben
allen integrativ arbeitenden Kindertagesstätten u.a. die Fachbereiche „Kinder,
Jugendliche und Familien“ und „Soziales und Gesundheit“ der Stadt Osnabrück, ,
der Caritasverband für die Diözese Osnabrück e.V., der evangelisch-lutherische
Gesamtverband, die Heilpädagogische Hilfe Osnabrück e.V., die Initiative
„Gemeinsam leben – gemeinsam lernen“ und das Bischöfliche Generalvikariat
Osnabrück
In der neu gestalteten Broschüre stellen sich die neun Kitas, die integrative Angebote machen, ausführlicher vor. Eltern und andere Interessierte finden darüber hinaus viele Informationen zu den Zielen und Hintergründen integrativer Erziehung.