Kampf den Stromfressern
So können Empfänger von Arbeitslosengeld II und anderen Sozialleistungen bis zu 100 Euro im Jahr sparen - Caritas startet mit seinen Partnern bundesweites Projekt „Stromspar-Check“ auch für Stadt und Landkreis Osnabrück
Die Stromkosten sind in den vergangenen Jahren extrem gestiegen. Gleichzeitig blieben die Regelsätze für Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe und Wohngeld auf niedrigem Niveau. Die Folge: Viele Menschen wissen nicht mehr, wie sie die Rechnungen ihrer Energieversorger bezahlen sollen.Um diesen Haushalten zu helfen, haben der Deutsche Caritasverband und der Bundesverband der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands (eaD) die bundesweite Aktion „Stromspar-Check“ ins Leben gerufen.
In unserer Region können sich interessierte Haushalte aus Stadt und Landkreis Osnabrück an die Caritas Arbeits- und Dienstleistungsgesellschaft wenden und ihren persönlichen „Stromspar-Check“ vereinbaren. Dieser besteht aus zwei Hausbesuchen. Beim ersten Mal machen geschulte Stromsparhelfer eine Bestandsaufnahme aller elektrischen Geräte wie Waschmaschinen, Elektroherde, Kühlschränke, Lampen, Computer, Warmwasserbereiter oder Fernsehgeräte und messen deren Verbrauchswerte. Beim zweiten Besuch erteilen sie qualifizierte Ratschläge zum Stromsparen und händigen Energiesparlampen, schaltbare Steckerleisten, TV-Abschalter und andere Geräte aus. Diese Soforthilfen haben einen Wert von bis zu 70 Euro. Das Besondere an der Aktion: Die Stromsparhelfer sind selbst Langzeitarbeitslose, die zunächst im Rahmen von Arbeitsgelegenheiten von der ArbeitGemeinschaft Osnabrück (AGOS) und der MaßArbeit an das Projekt vermittelt wurden. Sie bekommen eine spezielle theoretische und praktische Einweisung durch einen qualifizierten Trainer der Klimaschutzagentur Region Hannover GmbH und führen nach einer Einarbeitungsphase ihre Hausbesuche eigenständig durch. Die Caritas Arbeits- und Dienstleistungsgesellschaft betreut die Stromsparhelfer und hält dabei engen Kontakt zu den örtlichen Partnern wie AGOS und MaßArbeit.
Mit dem „Stromspar-Check“ wird bundesweit eine sozial- mit einer umweltpolitischen Maßnahme verknüpft. Ralf Chojetzki, Geschäftsführer der Caritas Arbeits- und Dienstleistungsgesellschaft betont: „Die Qualifizierung langzeitarbeitsloser Menschen stärkt deren Chancen auf dem Arbeitsmarkt; die Senkung der Stromkosten entlastet Haushalte mit geringen Einkommen. Das Projekt will eine Bevölkerungsgruppe ansprechen, mit der sich die Umweltschutzpolitik noch nicht befasst hat.“ Als Mitglied des Bundesverbandes eaD ist die Klimaschutzagentur Region Hannover Partner beim „Stromspar-Check“. Marlene Potthoff, stellvertretende Geschäftsführerin: „Die privaten Haushalte verbrauchen rund 70% der gesamten Energie. Hier liegt ein riesiges Einsparpotential. Deshalb wollen wir möglichst vielen Menschen konkrete Hilfen zum Stromsparen anbieten, denn solche kleinen Schritte bewirken in der Summe Großes.“ Mit einem ähnlichen Stromsparprojekt in Hannover konnte die Klimaschutzagentur bereits praktische Erfahrungen mit der Beratung von Mieterhaushalten sammeln. Knut-Wilhelm Germeyer von der ArbeitGemeinschaft für Osna brück (AGOS) sieht ebenfalls sehr positive Aspekte an diesem Projekt: „Der ‚Stromspar-Check’ hat zwei Gewinner: Die Beraterinnen und Berater erhalten eine hochwertige Qualifizierung. Das bringt sie auf dem Weg in den Job weiter. Zusätzlich sorgt das Projekt für spürbare finanzielle Entlastung, bei Beratern und besuchten Haushalten. Das ist Hilfe, die ankommt.“ „Qualifizierung von langzeitarbeitslosen Menschen zur Integration in den Arbeitsmarkt, Kostenreduzierung in den Familien und aktiver Umweltschutz – besser geht es gar nicht. Wir sind sicher, bei diesem Projekt gibt es nur Gewinner“ fasst Rainer Bußmann von der MaßArbeit kAöR die positiven Aspekte des Projekts zusammen. Die Tätigkeit der „Stromsparhelfer“ richtet sich konkret nur auf den Stromverbrauch. Bei umfassenderem Beratungsbedarf, beispielsweise zu Fragen der Raumheizung oder Gebäudedämmung, weisen sie auf weiterführende Angebote wie die Energieberatung der Verbraucherzentralen oder anderer Stellen hin. Wer Bezieher von Arbeitslosengeld 2, Sozialhilfe oder Wohngeld ist und den Stromspar-Check bei sich zu Hause durchführen lassen möchte, wendet sich an Olga Schiffner bei der Caritas Arbeits- und Dienstleistungsgesellschaft in Bersenbrück, Bahnhofstr. 41, 49593 Bersenbrück, Tel. 05439/80920-0, E-Mail: strom@caritas-dienstleistung.de , Weitere Informationen sind unter der Internet-Adresse: www.stromspar-check.de erhältlich.
Weitere Information:
Die Caritas Arbeits- und Dienstleistungsgesellschaft mbH ist eine 100%ige
Tochter des Caritasverbandes Osnabrück. Sie unterhält in Bersenbrück das
Soziale Kaufhaus, das Bistro „Gleis 10“ im Bersenbrücker Bahnhof und führt
Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekte für langzeitsarbeitslose Menschen
durch.