Lingen/Osnabrück, 06.10.06. „Die junge Generation will von den Älteren mitgenommen werden, wenn es in die Zukunft geht!“ Unter der Überschrift „Generationenübergreifende Gerechtigkeit“ ließ Staatssekretärin Christine Hawighorst diesem Appell ein ganzes Bündel von Herausforderungen folgen. Die Staatssekretärin im niedersächsischen Sozialministerium formulierte ihre Botschaften vor den Mitgliedern des Diözesan-Caritasverbandes, die sich zu ihrer jährlichen Mitgliederversammlung im Christophoruswerk in Lingen trafen. Frau Hawighorst betonte, dass in einer Gesellschaft, die immer älter wird, Jugendliche einen Platz finden müssen, damit die Gerechtigkeit zwischen den Generationen gewahrt bleibt. Bei der Frage nach dem „Wie“ kommen als erstes die Themen „Familie“ und „Bildung“ in den Blick der Staatssekretärin: „Wenn wir immer weniger Kinder haben, müssen diese Kinder besser gefördert werden, damit sie optimale Chancen haben.“ Insbesondere geht es der Sozialpolitikerin dabei um die Nahtstellen von Schule, Ausbildung und Beruf und die Förderung von schwachen Jugendlichen. Da bereits sehr früh in der Familie Weichen gestellt werden, welche Chancen ein Kind im späteren Leben hat, sei die Unterstützung von Familien ein weiterer wichtiger Punkt, um jungen Menschen eine gute Zukunft zu eröffnen. Staatssekretärin Hawighorst betonte, dass die Caritas ein verlässlicher Partner für die Landesregierung sei, wenn es darum geht, diese und viele weitere Aufgaben anzunehmen. Zugleich warb Frau Hawighorst darum, dass dies auch in Zukunft so bleibe, damit die großen Herausforderungen gut bewältigt werden können.
Caritasdirektor Josef Heile formulierte mit
seinem Rückblick auf die vergangenen zwölf Monate beinahe eine Antwort auf
diese Einladung: Trotz immer schwierigerer Rahmenbedingungen hat der
Caritasverband für die Diözese Osnabrück e.V. nicht allein eine positive
wirtschaftliche Bilanz vorzuweisen. Inhaltlich hat sich der katholische
Wohlfahrtsverband im Jahr 2005 nicht nur bestehende Hilfeangebote absichern
können, sondern innovative neue Projekte auf den Weg gebracht. Heile betonte,
dass der Verband im vergangenen Jahr seine Handlungsfähigkeit auch deshalb
bewahren konnte, weil die Mitarbeiter auf ihr Urlaubsgeld und Teile des
Weihnachtsgeldes verzichtet haben. Im kommenden Jahr wird die Caritas im Bistum
Osnabrück wie auch bundesweit die Aufmerksamkeit auf benachteiligte Kinder und
Jugendliche lenken. Unter dem Slogan „Mach Dich stark für starke Kinder“ sollen
genau die Aspekte in den Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt
werden, die Staatssekretärin Hawighorst benannt hatte.
Bereits zu Beginn der Mitgliederversammlung hatte der Vorsitzende des
Caritasverbandes, Weihbischof Theodor Kettmann, auf die 90jährige Geschichte
des Caritasverbandes zurück geblickt, der sich in dieser Zeit erfolgreich immer
wieder neuen Herausforderungen gestellt habe.
Hintergrund:
Der Caritasverband für die Diözese Osnabrück e.V. wurde im Jahr 1916 von Bischof Hermann Wilhelm Berning gegründet. Als katholischer Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege gehören dem Caritasverband alle katholischen Träger sozialer Angebote an. Insgesamt sind unter dem Dach des Caritasverbandes 622 Einrichtungen und Dienste von 302 Trägern organisiert. Im Jahr 2005 haben mehr als 260.000 Menschen Begleitung und Hilfe in caritativen Einrichtungen gefunden, in denen ca. 15.800 Mitarbeiter tätig sind. Neben den Hauptamtlichen leisten viele tausend Ehrenamtliche einen erheblichen Beitrag zum sozialen Engagement der katholischen Kirche.