Osnabrück, 28. Oktober 2010. Obwohl Glücksspiel für Jugendliche unter 18 Jahre verboten ist, kommen immer mehr junge Menschen damit in Kontakt. Mit der Zunahme suchtgefährdeter Spieler haben der Caritasverband und die Diakonie ihre Hilfeangebote ausgeweitet.
Trotz Teilnahmebeschränkung „ab 18 Jahren“ haben mehr als die Hälfte aller Jugendlichen laut einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung schon eigene Glücksspielerfahrung. „Wir sehen eine Zunahme von pathologischen, also krankhaften Spielern“, sagt Monika Schnellhammer, Leiterin der Fachambulanz Suchtprävention und Rehabilitation des Caritasverbandes Osnabrück. „Eine frühzeitige Unterstützung und Aufklärung ist daher von großer Bedeutung.“
So baute die Fachambulanz Aktivitäten in Schulen, Vereinen und Verbänden stark aus: Rund 13.000 niedersächsische Jugendliche im Alter von 13 bis 18 Jahren haben bereits Probleme im Umgang mit Glücksspielen. Mitarbeiter der Fachambulanz beteiligten sich an der Erarbeitung eines Leitfadens „BAGS – Bausteine zur Glücksspielprävention“, der jetzt von der Niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen herausgegeben wurde. Er richtet sich an Pädagogen in Schule und Freizeit. Der Ordner BAGS kann zum Preis von 25 Euro bei der Niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen bestellt werden unter Tel.: 0511/62626610 oder per E-Mail info@nls-online.de.
Mit in Kraft treten des Glücksspielstaatsvertrages 2008 wurde der Spielerschutz in Deutschland gestärkt und die Präventionsarbeit gefördert. So entstanden in der Stadt Osnabrück kostenlose Beratungsangebote. Die Fachambulanz des Caritasverbandes für die Stadt und den Landkreis Osnabrück arbeitet eng mit dem Diakonischen Werk zusammen und baut gemeinsam Präventionsangebote weiter aus. Darüber hinaus gibt es in Osnabrück bereits seit Längerem zwei Selbsthilfegruppen, 2009 wurde eine dritte Gruppe in Melle gegründet.
Weitere Informationen: Fachambulanz für Suchtprävention und Rehabilitation, Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Osnabrück, Johannisstraße 91, 49074 Osnabrück, Telefon: 0541/341 404, www.caritas-os.de
Oder:
Fachstelle für Sucht und Suchtprävention, Am Kasinopark 13, 49124 Georgsmarienhütte, Telefon: Tel: 05401 36587 -10, www.suchtberatungsstelle.de