Osnabrück
. „Karl Ludwig Guddorf ist ein Mann, der ein großes Herz für
Hilfebedürftige und Benachteiligte mit großer Beharrlichkeit und Schaffenskraft
verbindet. Er hat den Diözesancaritasverband neun Jahre lang mit Umsicht geführt
und wichtige Weichen gestellt, um den Verband zukunftssicher zu machen.“ Mit
diesen Worten charakterisiert der Vorsitzende des Caritasverbandes für die
Diözese Osnabrück e.V., Weihbischof Theodor Kettmann, den scheidenden Direktor
des Osnabrücker Wohlfahrtsverbandes. Guddorf verlässt am 30.06.2003 aus
gesundheitlichen Gründen das Amt des Caritasdirektors.
Der gelernte Jurist trat 1971 in den Dienst des Bistums. Zu seinen
Aufgaben gehörte in den 70er Jahren die Umsetzung des
„Niedersachsen-Konkordates“, das die Einführung der Orientierungsstufe an den
katholischen Schulen regelte. Insbesondere in den Regionen Osnabrück, Emsland
und Nordhorn gestaltete Guddorf die Einrichtung der Orientierungsstufe an den
kirchlichen Schulen maßgeblich mit.
1976 übernahm Karl Ludwig Guddorf die Leitung der Abteilung
„Allgemeine Verwaltung“ im Bischöflichen Generalvikariat, die er bis zu seiner
Ernennung zum Caritasdirektor am 01.07.1994 führte.
Caritas in Kirche und Gesellschaft präsent zu halten, kann als
wichtiges Motto der Arbeit des scheidenden Caritasdirektors bezeichnet werden.
Um diesem Anspruch gerecht zu werden, stellte Guddorf wichtige strukturelle
Weichen im Caritasverband, um die Arbeitsstruktur effizient zu machen und nah
an den Rat Suchenden zu orientieren. Auch auf Bundesebene engagierte sich der
gebürtige Emsländer in vielen Feldern kirchlicher Arbeit.
Guddorf konnte in seiner neunjährigen Amtszeit viele caritative
Einrichtungen im Bistum Osnabrück eröffnen. Guddorf legte bei der Ausgestaltung
der caritativen Arbeit Wert darauf, dass nicht nur materielle Armut ein
Kriterium für notwendige Hilfe und Unterstützung ist. Einsamkeit, Krankheit
oder Not können auch materiell gut situierte Menschen treffen, denen die Hilfe
der Caritas genauso gelten müsse wie Menschen, die von Armut bedroht sind.
In der zweiten Hälfte der neunziger Jahre zeichneten sich auch
bedrückende Entwicklungen im sozialen Bereich ab, die u.a. zur Schließung von
Einrichtungen führten.
Caritasdirektor Guddorf mahnte angesichts knapper Kassen und
rückläufiger öffentlicher Gelder immer wieder, notwendige Einsparungen nicht
nur auf die Schultern von Benachteiligten und Hilfebedürftigen zu laden.
Zum Nachfolger im Amt des Caritasdirektors hat Bischof Franz-Josef
Bode den bisherigen Geschäftsführer des Stephanswerkes, Josef Heile ernannt.
Der 55jährige Betriebswirt leitete neun Jahre die Wohnbaugesellschaft. Zuvor
war Heile Leiter der Abteilung „Kirchengemeinden“ im Bischöflichen
Generalvikariat. Josef Heile bringt aus seinen bisherigen Tätigkeiten viele
Berührungspunkte zur Caritas mit. Als Geschäftsführer des Stephanswerkes wirkte
er u.a. bei der Konzeptentwicklung von Wohnprojekten in der Altenhilfe mit. Die
Wohnungsbeschaffung und –verwaltung für benachteiligte Menschen gehört
ebenfalls zu den Aufgaben des Stephanswerkes.
Der Caritasverband für die Diözese Osnabrück e.V. ist der
Wohlfahrtsverband der katholischen Kirche im Bistum Osnabrück. Als
Spitzenverband vertritt er neun caritative Fachverbände (wie z.B. den
Sozialdienst katholischer Frauen, den SKM – Katholischer Verein für soziale
Dienste, den Malteser-Hilfsdienst oder den Kreuzbund) und berät die sozialen
Einrichtungen in katholischer Trägerschaft. Als Träger eigener Einrichtungen
und Dienste unterhält der Verband 16 eigene stationäre Einrichtungen, 14
Caritas-Sozialstationen und 13 Beratungsstellen mit insgesamt ca. 2300
Beschäftigten
.