Der Caritasverband für die Diözese Osnabrück e.V. ist Spitzenverband für mehr als 700 katholische soziale Einrichtungen im Bistum Osnabrück, zudem ist er als Rechtsträger oder Gesellschafter von sozialen Einrichtungen und Beratungsstellen aktiv.
Gesteuert wird dieses Engagement in der Geschäftsstelle in Osnabrück. An der Spitze des Verbandes steht bisher ein dreiköpfiger Vorstand, zudem gibt es fünf Abteilungen, drei Geschäftsbereiche und drei Stabsstellen.
Diese Struktur wird zum 01.Januar 2022 gravierend verändert: Zukünftig wird es nur noch zwei Vorstandsmitglieder, vier Abteilungen zwei Stabsstellen und keine Geschäftsbereiche mehr geben.
"In den letzten Jahren haben wir weitreichende Veränderungen vorgenommen und vor allem viele stationäre Einrichtungen aus unserer eigenen Trägerschaft abgegeben. In der Konsequenz haben wir uns gefragt, ob der Anzug der Geschäftsstelle noch passt", erläutert der Caritasratsvorsitzende Diakon Antonius Otten den Hintergrund der Reform.
Caritasdirektor Franz Loth nennt die Leitfragen der Veränderung: "Wie wollen wir zukünftig unsere politischen Aufgaben wahrnehmen und die Interessen von Menschen am Rande der Gesellschaft und unserer Mitglieder angemessen vertreten? Wie können wir die Arbeit der Geschäftsstelle ohne betriebsbedingte Kündigungen sichern, wenn Kirchensteuern und andere Zuschüsse weniger werden?" Otten und Loth ist wichtig, dass es dabei nicht um die Verwaltung zukünftigen Mangels geht: "Zentral ist für uns dabei, das wir auch mit knappen Mittel innovativ und gestaltend unsere Aufgaben für die Einrichtungen und Dienste und für benachteiligte Menschen wahrnehmen wollen."
Das Ergebnis der Beratungen kann sich sehen lassen, betont Antonius Otten: "Beeindruckend ist, dass der amtierende Vorstand entschieden hat, mit den Veränderungen am Kopf zu beginnen. Die beiden stellvertretenden Caritasdirektoren Ulrich Kupczik und Günter Sandfort werden sich nicht um eine weitere Amtszeit bewerben, sondern sind bereit, andere Aufgaben zu übernehmen, damit der Vorstand auf zwei Personen verschlankt werden kann. Davor habe ich große Hochachtung!"
Gleiches gilt die zweite Leitungsebene: Insgesamt wird sich die Zahl der leitenden Mitarbeitenden von neun auf fünf verringern. Franz Loth sieht dies mit Anerkennung: "Ich danke den Kolleginnen und Kollegen sehr, denn sie leben vor, dass Zukunftsfähigkeit etwas mit der Bereitschaft zur Veränderung zu tun hat." Diese Verschlankung wird durch Berentung oder durch veränderte Aufgaben, zum Teil in anderen Einrichtungen möglich.
Otten unterstreicht, dass dies auch das Modell der nächsten Jahre sein wird: "Wir werden schauen, welche Aufgaben für uns zentral sind, wo wir neu gefragt werden oder wo man uns nicht mehr braucht. Darauf werden wir reagieren - und das wollen wir ohne betriebsbedingte Kündigungen schaffen."
Inhaltlich wird durch die Strukturveränderung die Abteilung Soziale Dienste und Regionalverbände ein größeres Gesicht bekommen. Ein Signal wird auch mit der neuen Abteilung "Werte und Verbandsentwicklung" gesetzt. Die Leitung dieser Abteilung wird von der stellvertretenden Caritasdirektorin oder dem neuen stellvertretenden Caritasdirektor geleitet - die Stelle werde in Kürze ausgeschrieben, so Loth.
Der Caritasverband für die Diözese Osnabrück e.V. ist Spitzenverband für rund 720 Einrichtungen und Dienste mit ca. 28.400 Mitarbeitenden und selbst Träger oder Gesellschafter von 197 Einrichtungen und Diensten mit ca. 4.650 Mitarbeitenden zwischen Teutoburger Wald und Nordsee.
Jährlich erhalten mehr 620.000 Menschen Hilfe und Unterstützung in den Einrichtungen der Caritas im Bistum Osnabrück.