Osnabrück, 22.04.2009. Der Anruf aus Wuppertal löste Freude beim Osnabrücker Caritasdirektor Franz Loth aus: Der Wuppertaler Oberbürgermeister Peter Jung wird den Gremien der Schwebebahn-Stadt empfehlen, das „Haus Wuppertal“ auf Norderney an den Caritasverband Osnabrück zu verkaufen.
Die Stadt Wuppertal hatte mit einer bundesweiten Ausschreibung nach einem Käufer für das im Jahr 1903 erbaute und von 1948 bis zum Jahr 1998 als Kinderkurheim betriebene Haus gesucht. Nach der Aufgabe des städtischen Kurheims hatte die Wuppertaler Lebenshilfe es als Urlaubs- und Tagungshotel sowie als Ferienheim für Behindertengruppen und Seniorenfreizeiten genutzt.
Für den Osnabrücker Caritasverband bietet das Haus Wuppertal eine ideale Ergänzung zu den Angeboten, die der Wohlfahrtsverband bereits auf Norderney vorhält. Loth erläutert dies: „Mit unsere Fachklinik Maria am Meer finden Mütter seit vielen Jahren ein bundesweit anerkanntes Angebot von Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen zum Erhalt und zur Wiederherstellung ihrer Gesundheit. Wir können nun unser Engagement für Familien erweitern und im Haus Wuppertal z.B. Erholungsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderungen und ihre Familien schaffen. Auch für Senioren mit Handicaps wollen wir Angebote entwickeln.“ Die Überschrift für das Engagement der Osnabrücker Caritas ist programmatisch: „Familien stärken“.
Die Entscheidung im Wuppertaler Rathaus stieß nicht nur in Osnabrück auf positive Resonanz. Auch auf Norderney begrüßt man die Entwicklung: Der Norderneyer Bürgermeister Ludwig Salverius hat eine mögliche Übernahme des Inselhotels durch den Caritasverband für die Diözese Osnabrück e.V. bereits im Vorfeld ausdrücklich begrüßt: „Eine soziale Fortnutzung, die auch den teils schon vorgenommenen behindertengerechten Ausbau des Hauses aufgreift, würde den kommunalen Interessen Norderneys entgegenkommen. Dieses würde sich auch mit der sozialen Geschichte des Hauses gut vertragen“, so Salverius.
Die noch ausstehende Zustimmung der Wuppertaler Gremien gilt als Formsache, wovon auch die Pressemitteilung der Stadt Wuppertal zeugt: Das Presseamt verbreitete offensiv die Entscheidung.
Die Übernahme des Hauses soll zum 01.01.2010 stattfinden. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Wenn die Wuppertaler Gremien am 27. April entschieden haben, wird der Caritasverband zeitnah das Gespräch mit dem bisherigen Betreiber, der Lebenshilfe Wuppertal, und dem Personal des Hauses suchen. Ziel, so Caritasdirektor Loth: „Wir wollen Lösungen finden, die für alle Beteiligten zufriedenstellend sind.“