Osnabrück (DiCV). Die
nachhaltige Bekämpfung von Armut muss eines der vorrangigen Ziele der niedersächsischen
Sozialpolitik sein. Mit diesem Appell wenden sich die Direktoren der
Caritasverbände für die Diözesen Hildesheim und Osnabrück sowie des
Landes-Caritasverbandes für Oldenburg an alle Mitglieder des Niedersächsischen
Landtags. Anlass der Mahnung ist der Anstieg der Armutsquote in Niedersachsen
im Jahr 2001 auf 12,4%, wie das Niedersächsische Landesamt für Statistik vor
wenigen Tagen bekannt gab.
Als besonders alarmierend
bezeichnen die Caritasdirektoren Karl Ludwig Guddorf (Osnabrück), Dr.
Hans-Jürgen Marcus (Hildesheim) und Paul Schneider (Vechta) die Tatsache, dass
fast ein Drittel derjenigen Haushalte, in denen fünf und mehr Personen leben,
unter die Armutsgrenze fallen. Konkret bedeutet diese Zahl, dass besonders
dort, wo Kinder erzogen oder alte Menschen betreut werden, die Armutsgefahr am
größten ist.
Die Caritasdirektoren
fordern daher alle Landtagsabgeordneten auf, ihre politischen Möglichkeiten auszuschöpfen,
um Familien abzusichern und vor dem Risiko einer
Verarmung zu schützen. Die Direktoren betonen, dass gerade die
Sorge um Kinder und ältere Menschen nicht mit besonderen Risiken einhergehen
dürfe. Deshalb drängen sie, „bei allen sozialpolitischen Maßnahmen die
Bekämpfung von Armut und damit einhergehender Ausgrenzung zu einer
parteienübergreifenden Aufgabe und zu einem vorrangigen Ziel der Sozialpolitik
zu machen.“
Die niedersächsischen
Caritasdirektoren betonen, dass die Caritas die Landesregierung mit ihren
umfangreichen Erfahrungen in der Begleitung und Beratung armer und von Armut
bedrohter Menschen selbstverständlich unterstützen werde, wenn es um die
nachhaltige Bekämpfung von Armut und Ausgrenzung gehe.