Die Dienstgeberseite und Mitarbeiterseite der Caritas-Regionalkommission Nord (RK Nord) haben sich auf eine Steigerung der Regelvergütungen in zwei Stufen geeinigt. Das gab die Dienstgeberseite heute nach der Sitzung der paritätisch besetzten Kommission in Osnabrück bekannt.
Zunächst erhalten die ca. 40.000 Beschäftigten in den niedersächsischen und Bremer Caritaseinrichtungen rückwirkend zum 1.6.2016 ein Plus von 2,4 Prozent. Eine zweite Erhöhungsstufe von 2,35 Prozent wird zum 1.7.2017 folgen.
In der vergangenen Woche hatte die Arbeitsrechtliche Kommission der Caritas auf Bundesebene den Rahmen für die Tarifrunde gesetzt. Dieser Beschluss wird dann in den sechs Regionalkommissionen weiter verhandelt. Die Regionalkommission Nord weicht mit der Umsetzung der 2. Stufe vom Bundesbeschluss ab. Dort ist kein fester Zeitpunkt vorgesehen, sondern als Voraussetzung die Inkraftsetzung einer neuen Entgeltordnung genannt. Diese wird zur Zeit entwickelt; eine Inkraftsetzung soll möglichst zu Beginn des Jahres 2017 erfolgen.
Werner Negwer, Verhandlungsführer der Dienstgeber in der Regionalkommission Nord, bewertet das Ergebnis differenziert: "Wir freuen uns, dass durch die Kompromissbereitschaft beider Seiten zuerst im Norden für unsere Einrichtungen Planungssicherheit geschaffen worden ist und die Mitarbeitenden Gewissheit haben, dass sie an der Lohnentwicklung teilhaben. Dass wir den zweiten Umsetzungsschritt anders setzen als die Bundesebene und ein festes Datum verhandelt haben, schafft eine vernünftige Grundlage für Budget- und Pflegesatzverhandlungen unserer Träger." Gleichwohl betont Negwer, dass immer mehr Einrichtungen die Lohnentwicklung nur schwer verkraften können. Dies gelte insbesondere für die Altenhilfe und zunehmend für die Behindertenhilfe, auch wenn die Bereitschaft der Kostenträger zur Akzeptanz von Tarifregelungen in den letzten Monaten deutlich verbessert worden ist.
Vereinbart wurde weiterhin eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung in Höhe von 35 Euro ab 01.06.2016 und von weiteren 30 Euro ab 01.01.2017.
Die Regionalkommission Nord
In der Regionalkommission Nord verhandeln je sechs Vertreter von Dienstgeber- und Mitarbeiterseite (so heißen bei der Caritas Arbeitgeber bzw. Arbeitnehmer).
Das Gremium ist zuständig für die Bistümer Hildesheim, Osnabrück und den Offizialatsbezirk Oldenburg oder, anders formuliert, für die Bundesländer Niedersachsen und Bremen. In diesem Bereich arbeiten ca. 40.000 Caritasmitarbeiter. Die Beschlüsse der Regionalkommission müssen mit einer Mehrheit von 75% gefasst werden.
Kontakt: Werner Negwer, Justiziar, Caritasverband für die Diözese Osnabrück e.V., wnegwer@caritas-os.de, 0173-2937273
Herausgegeben von den Dienstgebervertretern der Regionalkommission Nord,
Klaus Brokamp , Norbert Ellert, Rudolf Fissmann, Werner Negwer, Elisabeth Stankowski, Stefan Sukop