Markus Schmidt hat während seiner Ausbildung zum Erzieher vom Stipendium von Bistum und Caritas profitiert.Caritas/Franziska Kückmann
"Eigentlich", sagt Markus Schmidt, "habe ich es meinen kleinen Cousins und Cousinen zu verdanken, dass ich Erzieher geworden bin." Er sagt das mit einem Lächeln, denn Erzieher zu sein, das ist sein Traumjob. Trotzdem: "Als Abiturient wusste ich nicht so richtig, was ich eigentlich mal machen möchte. Aber mit den Kleinen in unserer Familie habe ich mich immer viel und gerne beschäftigt. Da dachte ich mir: Vielleicht ist die Arbeit im Kindergarten ja was für dich." Unterstützt wurde der 26-Jährige während seiner Ausbildung durch ein Stipendium vom Bistum Osnabrück und dem Caritasverband für die Diözese Osnabrück.
Voraussetzung für ein solches Stipendium ist ein Freiwilligendienst beim Bistum, also ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder ein Bundesfreiwilligendienst (BFD). Dafür muss man kein Mitglied der Kirche sein. Markus Schmidt hat seinen BFD ein Jahr in der Kita St. Martinus in Bramsche, seiner Heimatgemeinde, absolviert. "Da habe ich gemerkt: Das ist wirklich etwas für dich, das möchtest du machen", erinnert er sich.
Begleitet wird ein Freiwilligendienst beim Bistum durch regelmäßige Bildungsseminare, in denen sich die jungen Frauen und Männer austauschen und über ihre Tätigkeit sprechen, aber auch frei wählbare Themen behandeln. "Bei einem Seminar wurde das Freiwilligenstipendium von Bistum und Caritas vorgestellt", sagt Markus Schmidt. "Ich hab’s dann einfach versucht und mich beworben."
Ideelle Förderung
Und das mit Erfolg. Er gehörte im Herbst 2014 mit 19 anderen jungen Menschen zu den ersten Geförderten durch das neu eingerichtete Stipendium. Seitdem sind jedes Jahr 20 junge Studierende oder Auszubildende aus verschiedenen Studiengängen und Berufsfeldern neu aufgenommen worden. Sie erhalten monatlich 150 Euro (Ausbildung) bzw. 300 Euro (Studium) über drei Jahre als Unterstützung. "Das war natürlich eine finanzielle Erleichterung", so der Erzieher, der damals seine Ausbildung an der Evangelischen Fachschule Osnabrück am Schölerberg begann. "Noch mehr habe ich persönlich von der ideellen Förderung profitiert."
Begleitet wird das Stipendium nämlich durch einen engen Austausch mit einer Ansprechperson von der Arbeitsstelle Freiwilligendienste beim Bistum Osnabrück sowie verschiedene Bildungsseminare. "Wir haben ein offenes Ohr für die Stipendiaten, vermitteln Praktika, unterstützen bei Krisen, geben Rat", erläutert die Leiterin der Arbeitsstelle Freiwilligendienste, Ann-Cathrin Röttger. "Auch für die Einrichtungen, in denen unsere Stipendiaten Praktika machen, sind wir Ansprechpartner." Markus Schmidt hat diesen Austausch ebenso wie das Miteinander mit anderen Geförderten während der Seminare als große Bereicherung erlebt. "Ich bin viel selbstbewusster geworden, habe viel reflektiert", erklärt er.
Heute arbeitet der junge Mann als Erzieher in der Kita St. Barbara in Osnabrück. "Die Arbeit macht mir unglaublich viel Spaß", sagt er sichtlich zufrieden. Zurückzahlen musste er sein Stipendium übrigens nicht: Das steht nur für diejenigen an, die nach der Ausbildung oder dem Studium nicht bei einer Einrichtung von Kirche oder Caritas im Bistum Osnabrück arbeiten. "Insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangels möchten wir junge Menschen natürlich halten", erläutert der stellvertretende Caritasdirektor Günter Sandfort. "Das Stipendium kann dazu ein Anreiz sein. Es ist uns ein Anliegen, motivierte junge Menschen zu unterstützen und für die Arbeit in sozialen Einrichtungen zu begeistern."
Mehr Infos zum Freiwilligenstipendium gibt es unter www.alltagshelden-gesucht.de/stipendium oder bei Ann-Cathrin Röttger, Leiterin Arbeitsstelle Freiwilligendienste beim Bistum Osnabrück, Tel. 0541/318 235, a.roettger@ bistum-os.de.