Nehmen stolz die Auszeichnung mit dem Niedersächsischen Gesundheitspreis von Ministerin Cornelia Rundt (l.) und Laudator Dr. Jörg Berling (r.) für die Fachklinik Thomas Morus entgegen (v.l.): Silvia Selinger-Hugen, Ulrich Kupczik, Stefanie Extra; Martin Schulz, Ulrich Strickling und Marlies Jägering. Bild: Tom Figiel; Nieders. Ministerium für Soziales
Eine besondere Auszeichnung für ein besonderes Angebot: Die Fachklinik Thomas Morus, eine Einrichtung des Caritas-Gesundheitszentrums für Familien auf Norderney, hat den Niedersächsischen Gesundheitspreis gewonnen. Die Klinik erhielt den mit 5.000 Euro dotierten Preis für ihr Angebot von Vater-Kind-Maßnahmen. "Diese Auszeichnung zeigt, dass wir mit unserem Programm der Rehabilitationsmaßnahmen speziell für Väter und Kinder auf dem richtigen Weg sind", freut sich Ulrich Kupczik, Geschäftsführer des Caritas-Gesundheitszentrums für Familien auf Norderney und stellvertretender Direktor des Caritasverbands für die Diözese Osnabrück.
Ulrich Kupczik nahm den Preis im Rahmen einer Feierstunde im Alten Rathaus in Hannover gemeinsam mit Einrichtungsleiterin Silvia Selinger-Hugen und weiteren Vertretern der Fachklinik Thomas Morus entgegen. Niedersachsens Sozial- und Gesundheitsministerin Cornelia Rundt lobte die Vater-Kind-Maßnahmen als zeitgemäße Unterstützung, um Männer angesichts veränderter gesellschaftlicher Anforderungen auf ihrem Weg in ein neues Rollenverständnis zu begleiten.
Silvia Selinger-Hugen sagte in ihrer Dankesrede: "Wir bemerken in unserer praktischen Arbeit, dass der Grat der Erschöpfung bei Männern sehr hoch ist und dass es vielen schwer fällt, Hilfe anzunehmen. Zugleich stellen wir dann während der Maßnahmen fest, dass Männer genauso wie Frauen neue Impulse und Anregungen aufgreifen können und beginnen, ihr eigenes Verhalten zu reflektieren." Darüber hinaus bekämen Väter und Kinder die Chance, neue Seiten an ihrer Beziehung zu entdecken.
Laudator Dr. Jörg Berling, stellvertretender Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen, betonte in seiner Rede: "Dem Preisträger ist es gelungen, auf Norderney ein vorbildliches Angebot aufzubauen, das von Vätern hervorragend angenommen wird." Dies sei ein "überzeugender Ansatz". Er hob hervor, es habe elf Bewerbungen für diese Preiskategorie gegeben, die Jury habe sich aber einstimmig für das Projekt der Fachklinik Thomas Morus entschieden.
Die Fachklinik Thomas Morus bekam den 6. Niedersächsischen Gesundheitspreis in der Kategorie "Der kleine Unterschied - Geschlechterspezifische Gesundheitsversorgung und -förderung" für das Projekt "Stationäre Prävention und Rehabilitation für Väter und Kinder in einer homogenen Großgruppe". Diese Vater-Kind-Maßnahmen gibt es in der Klinik seit 15 Jahren. Inzwischen kommen fünfmal im Jahr statt Mütter und Kinder Väter und ihre Kinder für 21 Tage auf die Nordseeinsel. Während dieser Zeit werden keine Mütter aufgenommen. Etwa 200 Väter nehmen dieses Angebot pro Jahr in Anspruch.
In dieser geschlechtsspezifischen Gruppe kümmern sich die Männer um ihre eigene Gesundheit und die Beziehung zu ihren Kindern. Sie reflektieren in Gruppen oder in der Einzelberatung schwierige Situationen im Kontext von Familie und Beruf. Für die Vater-Kind-Maßnahmen wird der Anteil männlicher Therapeuten in der Klinik erhöht.
Der Niedersächsische Gesundheitspreis ist insgesamt mit 15.000 Euro dotiert und wird in drei Kategorien vergeben. Weitere Preisträger sind das Projekt Kidstime in Rotenburg, das Workshops für Kinder psychisch kranker Eltern anbietet, und das Projekt Remote-Care der Medizinischen Hochschule Hannover.