Jörg Berling lobte „Help4Work“, das Marcus Drees, Living Lab-Geschäftsführer Martin Schnellhammer, Projektleiterin Stefanie Melisch und Gabriele Fehnker (von links) im Emsland ins Leben gerufen haben. Sozialministerin Dr. Carola Reimann (rechts) war beeindruckt von der Innovationskraft des Projektes.Foto: Caritas / Rainer Lause.
Der Caritas Pflegedienst Emsland-Mitte erhielt am Montag den Niedersächsischen Gesundheitspreis von Sozialministerin Carola Reimann überreicht. Konkret würdigte die Ministerin das Projekt "Help4work", das in der Kategorie "Neue Wege in Gesundheitsberufen" ausgezeichnet wurde. Mitarbeiter des Caritas-Pflegedienstes können mit dem Projekt auf zukunftsweisende Hilfen vertrauen, die ihre Gesundheit und Arbeitszufriedenheit fördern. Zudem wird eine fachliche Begleitung in außergewöhnlichen Situationen sichergestellt.
"Ich bin begeistert von der Ideenvielfalt der eingereichten und ausgezeichneten Projekte. So können und müssen präventive, gesundheitsfördernde und -versorgende Modelle aussehen," so die Sozialministerin Carola Reimann während einer Feierstunde in Hannover.
"Innovative Arbeitsmodelle zeichnet die Kategorie "Arbeitsformen - Neue Wege für Gesundheitsberufe aus", unterstrich der Laudator und stellvertretende Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen Dr. Jörg Berling. Er betonte in seiner Laudatio, wie wichtig ein Projekt wie "Help4Work" ist: "Das Projekt setzt direkt bei der konkreten Arbeitssituation in der ambulanten Pflege an.
Doch was zeichnet das Caritas-Projekt im Einzelnen aus? Marcus Drees, Geschäftsführer des Caritas Pflegedienstes Emsland-Mitte, erläutert: "Ziel ist es, die Potentiale moderner Arbeitsmittel so zu nutzen, dass Mitarbeiter entlastet werden und eine bessere Vereinbarkeit von familiärer und beruflicher Arbeit möglich ist". So setze der Caritas-Pflegedienst Emsland-Mitte Situationen iPads mit Fachapplikationen (Apps) ein, um die Dokumentation zu optimieren. "Zudem gelingt so in besonderen medizinischen Situationen eine sehr schnelle Kommunikation mit anderen Fachkräften." Die Pflegeplanung und Dokumentation können Fachkräfte nun auch bequem aus dem Homeoffice führen. "Wir leben im ländlichen Raum, wo aufgrund großer Entfernungen ein fachlicher Austausch und gut funktionierende Zusammenarbeit in kleinen, autonomen Teams mit Help4work ermöglicht wird", sagt Drees weiter.
Trotz der neuen digitalen Hilfsmittel gibt es jedoch weiterhin regelmäßige Dienstbesprechungen. Das Tablet helfe aber auf schnellstem Weg beim interdisziplinären Austausch und ermögliche eine zeitlich flexible Gestaltung bei der Dokumentation und Pflegeplanung.
"Die Teilhabe und damit die Wertschätzung von Mitarbeitern durch den Zugang zu aktuellen Informationen ist gerade im ambulanten Bereich eine besondere Herausforderung und von elementarer Bedeutung. Denn trotz der räumlichen Distanzen werden die täglichen Herausforderungen auf viele Schultern verteilt", so Caritas-Pflegedienstleiterin Gabriele Fehnker. Sie macht auch deutlich, dass trotz aller Digitalisierungsoptionen der Mensch im Mittelpunkt stehen müsse. Daher sei die Caritas-Jahreskampagne 2019 mit dem Leitsatz "Sozial braucht digital" eine gute Möglichkeit, die digitale Transformation für Menschen positiv zu gestalten.
Das Projekt "Help4work" wurde vom Caritas-Pflegedienst Emsland-Mitte im Jahr 2017 gemeinsam mit dem LivingLab sowie einer Förderung durch das Land Niedersachsen ins Leben gerufen. Nach dem Abschluss der Pilotphase kommen die Tablets inzwischen flächendeckend zum Einsatz. Das Living Lab ist eine Kooperation von Bistum, Landkreis Osnabrück, Uni und Hochschule Osnabrück. Ziel ist die Entwicklung zukunftsweisender Konzepte für das Leben und die Pflege im Alter.