"Da wir einen großen Bedarf und auch einen hohen Anspruch an Hygiene, Alltagstauglichkeit sowie Arbeitssicherheit haben, sehen wir uns hier in der Verantwortung. Wir nehmen als Pilotunternehmen am Projekt "Nachhaltige Textilien" teil. Dieses Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit in Kooperation mit dem Deutschen Caritasverband und der Diakonie." Ziel ist es, einen übergreifenden Konsens bei den Anforderungen sowie Bedarfsmengen zu ermitteln. Der Bedarf an nachhaltig produzierte Dienstbekleidung in der Altenpflege ist bundesweit sehr groß. Denn nach Angaben des CSR Kompetenzzentrums der Caritas gebe es mehr als eine Million Mitarbeiter in rund 56.000 Einrichtungen der Caritas und Diakonie.
Als Kunde Produktionsabläufe positiv beeinflussen
Will heißen: Als Kunde gibt es weitreichende Möglichkeiten, die bisherigen Marktformen und Produktionsweisen mit einer veränderten Nachfrage positiv zu verändern. Besonders in stationären Einrichtungen, aber auch im ambulanten Bereich der Wohlfahrtspflege fallen große Mengen von Arbeitskleidung und Flachwäsche an. Durch die Beachtung von Nachhaltigkeitskriterien bei der Beschaffung dieser Textilien werden faire und sichere Arbeitsbedingungen sowie eine ressourcenschonende Produktion gefördert.
Nachhaltigkeitsstrategie wird immer häufiger mit Leben gefüllt
"Das Thema Nachhaltigkeit ist schon seit längerer Zeit auf unserer Agenda. So haben wir eine Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt, in der verschiedene Aspekte und Maßnahmen beleuchtet werden", erklärt Drees. Die Nutzung nachhaltiger Textilien ist ein wesentlicher Teilaspekt der Strategie. Mit der Nutzung nachhaltiger Textilien können Klima, Böden und Gewässer geschützt werden. Außerdem sei es möglich, allen Arbeitern ein menschenwürdiges und gesünderes Leben zu ermöglichen.
Veränderungen im Kleinen
Auch global betrachtet, nimmt die Initiative eine Vorbildfunktion ein. Denn mit ihrem Engagement trägt der Caritas Pflegedienst Emsland Mitte im Kleinen dazu bei, dass die Umsetzung von zehn der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen ein Stück weiterkommen. "Für uns ist das eine Herzensangelegenheit, denn das sind unsere christlichen Werte und natürlich schauen wir auch, als Arbeitergeber attraktiv zu sein", so Drees weiter. Grund genug, in den Auswahl- und Beschaffungsprozess auch die Mitarbeitenden einzubinden. "Einige Kolleginnen und Kollegen hatten im vergangenen Quartal die Gelegenheit, die nachhaltige Dienstbekleidung probezutragen. Dabei wurden Änderungswünsche geäußert, die nun im Produktionsprozess berücksichtigt werden", sagt die stellvertretende Pflegedienstleitung Stefanie Melisch vom Caritas Pflegedienst Emsland Mitte.
Lieferung in 2022
Aktuell laufen die Vorbereitungen für die Bestellung der Textilien. Voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte des Jahres wird die neue, nachhaltig produzierte Dienstbekleidung geliefert und an die Mitarbeitenden verteilt. Parallel dazu werden auch weitere Maßnahmen der Nachhaltigkeitsstrategie geprüft und umgesetzt. Dazu gehört die Weiterentwicklung der Elektromobilität oder die Anschaffung von nachhaltig produzierten elektronischen Arbeitsmitteln. Beispielsweise hilft das iPad in der Pflege, Wege zu verkürzen und Ressourcen einzusparen. Die elektronischen Geräte sind seit mehreren Jahren im Einsatz. Außerdem werden schrittweise fair produzierte Smartphones angeschafft.