Bischof unterstützt Flüchtlingshilfe
Bischof Franz-Josef Bode (rechts) und Diakon Dr. Gerrit Schulte als Vorsitzender des Caritas-Rates stellten den Fonds vor. Foto: Matthias Petersen/Kirchenbote
In Aurich haben sie kürzlich eine Wohnung für eine Flüchtlingsfamilie hergerichtet, auch in Osnabrück-Lüstringen. Andernorts werden Begegnungsfeste organisiert oder Hausaufgabenhilfen geleistet. Meist sind es Ehrenamtliche aus Kirchengemeinden, die solche Arbeiten übernehmen. Damit sie in Zukunft für ihren Einsatz nicht auch noch Geld mitbringen müssen, können sie ab sofort einen Antrag auf Unterstützung ihrer Arbeit stellen - vorausgesetzt, es gibt keine öffentlichen Gelder. "Wenn das Geld im Fonds aufgebraucht ist, werden wir sicherlich Neues bereitstellen", kündigte Bischof Bode bei einem Pressegespräch an. Er hoffe aber auch darauf, dass sich Unterstützer fänden, die seinem Beispiel folgten.
Bei den Besuchen in Kirchengemeinden erfährt der Bischof zurzeit immer wieder, dass die Betreuung von Flüchtlingen ein Thema ist. "Viele Kirchenvorstände und Pfarrgemeinderäte machen da mit", sagte er. Gleichwohl stoße er auch auf Ängste dem Fremden gegenüber. Lächelnd fügte er hinzu, dass gerade in kleineren Orten im Emsland Zugezogene schon als Fremde bezeichnet würden, "wie sehr dann erst ausländische Flüchtlinge". Weil es aber eben auch eine hohe Bereitschaft zu ehrenamtlichem Einsatz gebe, wolle er als Bischof Gesicht zeigen und diese Menschen unterstützen.
Zugleich ging der Bischof mit der europäischen Flüchtlingspolitik hart ins Gericht. Es sei unwürdig, wie über die Verteilung der Flüchtlinge diskutiert werde. Es müsse klar sein, dass uns Menschen, die in Not sind, willkommen seien. "Wir können Europa nicht zur Festung machen, in deren Wassergräben die Leichen liegen", sagte er mit Blick auf im Mittelmeer umkommende Flüchtlinge.
Text: Matthias Petersen/Kirchenbote