Mit seiner Wohnraumresolution macht der Caritasverband auf ein drängendes Problem aufmerksam: Es fehlt bezahlbarer Wohnraum für kleine Einkommen.Foto: Roland Knillmann / Caritas
"Es besteht erheblicher Bedarf an günstigen Mietwohnungen. Wir brauchen dringend Konzepte, damit Menschen mit wenig Geld angemessenen Wohnraum finden können," appelliert der Vorsitzende des Caritasrates Diakon Dr. Gerrit Schulte angesichts einer wachsenden Wohnungsnot.
Dieser Appell fasst eine Resolution zusammen, die die Mitglieder des Caritasverbandes für die Diözese (DiCV) Osnabrück e.V. bei ihrer diesjährigen Versammlung verabschiedeten.
Anlass der Resolution ist die Entwicklung, dass einkommensschwache Haushalte immer größere Schwierigkeiten haben, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Caritasdirektor Franz Loth bemängelt, dass in den Städten und zunehmend auch in den ländlichen Gebieten günstige Wohnungen für einzelne Personen und für Familien mit mehreren Kindern Mangelware sind: "Ich sehe die Gefahr, dass der soziale Frieden durch diese Schieflage gefährdet wird. Hinzu kommt, dass Neubauprojekte immer mehr auf finanzstarke Kunden abzielen und Menschen mit kleinem Einkommen auf der Straße stehen bleiben."
Die Mitglieder des Diözesancaritasverbandes nehmen die politisch Verantwortlichen als auch Kirche und Caritas selbst in die Pflicht. Von den Kommunen fordert die Resolution Konzepte zur Sicherung von Wohnraum für benachteiligte Personengruppen: "Kommunale Wohnungsbestände müssen gepflegt und dürfen nicht verkauft werden." Ebenso fordern die Caritas-Verantwortlichen verbindliche Kriterien für Mietobergrenzen und Konzepte für einfaches und günstiges Bauen.
Caritasratsvorsitzender Diakon Dr. Gerrit Schulte (lks) und Caritasdirektor Franz Loth (re) nehmen den Messinger August Roosmann zum Abschied von seinen Ämtern in die Mitte. Foto: Roland Knillmann / Caritas
Von kirchlichen Trägern erwarten sie, dass Räumlichkeiten im Besitz von Kirche und Caritas auf ihre Verwendbarkeit als Wohnraum überprüft werden sollen. Wenn im kirchlichen Bereich neu gebaut wird, soll in jedem Fall geprüft werden, ob bezahlbare Wohnungen mit geschaffen werden können.
Neben diesem sozialpolitischen Impuls gab es weitere wichtige Entscheidungen auf der diesjährigen Mitgliederversammlung.
Der langjährige stellvertretende Vorsitzende des Caritasrates August Roosmann verabschiedete sich zum Ende der Amtsperiode aus dem Aufsichtsgremium. Roosmann gehörte dem Caritasrat seit 2002 an.
Das Aufsichtsgremium des Diözesancaritasverbandes mit alten und neuen Mitgliedern: Diakon Dr. Gerrit Schulte, Richard Pomberg, Dr. Simona Schulte, August Roosmann, Hildegard Schwertmann-Nicolay, Christian Grote und Schwester Karola Wamhoff (von links). Es fehlen Pastor Rainer von Carnap, Diakon Norbert Voßkuhl und Gabriele Erpenbeck. Foto: Roland Knillmann / Caritas
Diakon Dr. Schulte würdigte das Engagement des Emsländers mit herzlichen Worten. Schulte zitierte aus einem Dankschreiben des Bischofs, der Roosmann einen "wichtigen Brückenbauer und Ratgeber" nennt. Vor allem aber, so Bischof Bode über den scheidenden Vizevorsitzenden des Caritasrates, "ist es Ihre beeindruckende Persönlichkeit als bekennender, den Menschen zugewandter Christ, die im Leben unseres Bistums immer wieder tiefe und wertvolle Spuren hinterlässt."
Für sein großes Engagement verleiht der Deutsche Caritasverband August Roosmann das Caritas-Ehrenzeichen in Gold.
Nachfolgerin von Roosmann als stellvertretende Vorsitzende des Caritasrates wird Schwester Karola Wamhoff, Generalökonomin der Netter Schwestern.
Neue Mitglieder im Caritasrat sind Hildegard Schwertmann-Nicolay, hauptamtliche Bürgermeisterin von Neuenkirchen/Bramsche und der Lingener Finanzexperte Christian Grote.