Zahlreiche Einrichtungen und Angebote zählen zu den Einsatzorten von Ehrenamtlichen - etwa auch Kleiderkammern.Deutscher Caritasverband / Harald Oppitz, KNA
Am 5. Dezember ist der Internationale Tag des Ehrenamtes. Im Bistum Osnabrück engagieren sich rund 30.000 Menschen ehrenamtlich in Kirche und Caritas. Das geht aus einer Erhebung der niedersächsischen Caritasverbände für das Jahr 2019 hervor. Die Freiwilligen sind beispielsweise tätig bei den Caritas-Fachverbänden wie dem Malteser Hilfsdienst, dem Kreuzbund, den Caritas-Konferenzen oder den Sozialdiensten katholischer Frauen und Männer, in Kirchengemeinden, Einrichtungen der Alten- und Behindertenhilfe, Sozialen Kaufhäusern, Tafeln, in der Flüchtlings- und Wohnungslosenhilfe sowie bei der Bahnhofsmission.
"In diesem Jahr hat das Coronavirus das gewohnte Engagement der Ehrenamtlichen kräftig ausgebremst", sagt Elisabeth Jacobs, Referentin für Freiwilligenengagement, Sozialpastoral und Sozialraumorientierung beim Caritasverband für die Diözese Osnabrück. "Zum einen, weil viele der Menschen, die vom Engagement profitieren, hochbetagt oder vorerkrankt sind. Zum anderen, weil auch ein großer Teil der Ehrenamtlichen aufgrund des Alters zur Risikogruppe zählt. Die allgemeinen Kontaktbeschränkungen erschweren den Einsatz zusätzlich."
Viel Fantasie
Doch Not macht erfinderisch - und das gilt auch für Engagement in Krisenzeiten. "Mit welcher Fantasie viele Menschen in den vergangenen Monaten neue Wege gefunden haben, sich für andere einzusetzen, ist beeindruckend", betont Jacobs. So holten im Frühjahrs-Lockdown viele Aktive im ganzen Bistum, die eigentlich Senioren besuchen, die Nähmaschinen raus und fertigten Gesichtsmasken für Pflegedienst-Mitarbeitende und Privatpersonen. Mancherorts wurden Telefon-Besuchsdienste ins Leben gerufen. Die Mitarbeitenden geschlossener Tafeln packten Lebensmitteltüten für Bedürftige, Jugendgruppen organisieren Einkaufsdienste, ganze Schulklassen oder Firmgruppen schrieben Briefe an Pflegeheimbewohner, die keinen Besuch empfangen dürfen. Engagierte in Vorständen setzen sich mit neuen Techniken auseinander, um Sitzungen und Treffen als Web-Veranstaltungen möglich zu machen - samt Abstimmungen, wenn Wahlen anstehen.
"Es haben sich in Corona-Zeiten viele neu interessierte Menschen gemeldet, die sich einbringen möchten, vor allem jüngere", sagt die Caritas-Expertin. "Der Blick auf Menschen, denen es nicht gut geht, die Unterstützung und Zuwendung benötigen, hat sich in der Krise geweitet." Und sie ist sich sicher: "Es entstehen gerade vielfältige neue Ideen und Netzwerke, die auch über die Krisenzeit hinaus wirken können."