Welche Betätigungsfelder hat ein Heilerziehungspfleger und unter welchen Voraussetzungen kann ich diesen Beruf erlernen? Warum liegt der Schwerpunkt bei diesem Berufsbild sehr stark in der Pädagogik? Diese und viele andere Fragen standen im Mittelpunkt des 1. "HEPpi-Day" (Heilerziehungspflege-Parkour mit spannenden Infos).
Rund 110 Gäste, darunter viele junge Interessenten im Alter zwischen 14 und 23 Jahren sowie Angehörige, erhielten an elf Stationen vielfältige Eindrücke aus dem Aufgabenfeld eines Heilerziehungspflegers. Darunter waren auch Mitmachaktionen wie beispielsweise der Rollstuhl- und Wahrnehmungsparcours, das gemeinsame Herstellen von Gummibärchen durch Mitarbeiter, Ehrenamtliche und Bewohner vom Kinderhaus oder die Führung durch den Berufsbildungsbereich "Stellwerk". Dazu hatte die Einrichtung einen Bustransfer in die Papenburger Bahnhofstraße angeboten. In diesem Teilbereich können sich nach Worten von Nils Tegelkamp, Menschen mit Beeinträchtigungen beruflich orientieren und mit den Hilfen von Fachkräften auf eine berufliche Tätigkeit in einer Werkstatt, einem Außenarbeitsplatz oder den ersten Arbeitsmarkt vorbereiten. "Der Beruf des Heilerziehungspflegers ist für mich so interessant, weil die Arbeit mit Menschen täglich neue Herausforderungen mit sich bringt", so Tegelkamp, der nach seiner Tischlerausbildung eine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger absolvierte. Einer der Absolventen aus dem "Stellwerk" ist Sören, der nun als Helfer im Heilpädagogischen Kindergarten gemeinsam mit pädagogischen Fachkräften in der Betreuung tätig ist. Ein toller persönlicher Erfolg für Sören, aber auch für den begleitenden Heilerziehungspfleger.
Dass die Pädagogik auch in der Heilerziehungspflege und die Gemeinschaft in der Einrichtung der Eingliederungshilfe einen sehr hohen Stellwert hat, wurde zum Abschluss auch in der Tagesbildungsstätte nochmal deutlich. Denn der Heilerziehungspfleger Hafid Merroche und der Mitarbeiterchor präsentierten die Einrichtung mit einem Rap und einem Song aus dem selbst geschriebenen Musical "Tatsächlich mittendrin", bei dem auch auf das tägliche Miteinander von Fachkräften, Bewohnern und Klienten eingegangen wurde. Schüler der Fachschule stellten in einem Theaterstück einige Beweggründe für ihre Berufswahl dar. "Wir bilden an unserer Fachschule jedes Jahr 25 bis 30 Heilerziehungspfleger aus. Ihre Möglichkeiten sind im Anschluss vielfältig", sagte Heinz-Bernhard Mäsker, Geschäftsführer vom St. Lukas-Heim in einem Interview am Rande der Veranstaltung. Die Meisten erhalten nach seinen Worten nach der staatlichen Abschlussprüfung die Möglichkeit, in einer der vielen Teileinrichtungen tätig zu werden. Andere entschieden sich für ein Auslandsjahr oder Studium und würden dann nicht selten zurückkommen.
Er machte aber auch deutlich, dass zum Kennenlernen oder zur Vertiefung der Arbeiten als Heilerziehungspfleger ein Praktikum möglich sei. Außerdem bestehe die Möglichkeit sich über ein Freiwilliges soziales Jahr (FSJ) oder im Ehrenamt im St. Lukas-Heim zu engagieren. Einen Dank richtete Mäsker abschließend an alle Beteiligten des HEPpi-Days, insbesondere an das Vorbereitungsteam mit der Federführung durch die kaufmännische Leiterin Birgit Schmidt und Julia Eckholt, die aktuell als Trainee in der Personalabteilung tätig ist.