Quakenbrück, 10.7.2008. Seit Längerem war es in der Tilsiter Straße in der Quakenbrücker Neustadt immer wieder zu Konflikten zwischen den Bewohnergruppen der muslimischen Griechen und Deutschen gekommen. Der Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Osnabrück hat im Dezember 2007 ein Projekt gestartet, dass die aufgetretenen Schwierigkeiten zwischen den verschiedenen Gruppen von Bewohnern dieses Stadtteils thematisiert und bei der Lösung hilft. Nahid Aslany vom Caritasverband ist es in kurzer Zeit gelungen, beide Gruppen für erste Gespräche an einen Tisch zu holen.
Integration von Zuwanderern ist ein vielschichtiger Prozess zwischen den Menschen in der Osnabrücker Region, dessen Erfolg von der gegenseitigen Anerkennung der Kulturen, Werte und Normen abhängt. „Ein gutes Zusammenleben kann hier in Quakenbrück nur dann gelingen, wenn beide Gruppen ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede akzeptieren und würdigen“, so die Caritas-Mitarbeiterin.
In regelmäßigen Treffen, die unter dem Motto „miteinander und füreinander“ stehen, werden Fragen wie "Was stört mich in meinem Wohnumfeld?" oder "Was stört meine Nachbarn?" und "Welche Vorschläge zur Verbesserung der Situation habe ich?" gemeinsam diskutiert, um so das Verständnis der beiden Gruppen füreinander zu fördern. Es sind noch nicht einmal sieben Monate seit der Eröffnung des Caritasbüros in der Tilsiter Straße 9 vergangen und schon haben sich Kontakte zwischen den Einheimischen und den griechisch-türkischen Migranten entwickelt.
Über die Resultate der Gespräche freut sich auch Caritas-Geschäftsführer Günter Sandfort: „Frau Aslany hat in wenigen Monaten nicht nur erreicht, dass beide Gruppen aufeinander zugegangen sind, sondern dass gemeinsame Feste und andere Aktivitäten geplant werden.“
So wollen die Teilnehmer der Treffen die Stadt Quakenbrück bei der Einrichtung eines Kinderspielplatzes unterstützen.
Obwohl die Finanzierung des Projekts durch die LOS-Mittel zum 30.06.2008 ausgelaufen ist, ist eine Fortführung bis zum Jahresende möglich geworden. Die Quakenbrücker Stadtstiftung gibt 2000,- EUR dazu, damit Frau Aslany das zarte Pflänzchen des aufeinander Zugehens in der Neustadt wachsen lassen kann.
„Die Stadtstiftung Quakenbrück steht in einer besonderen Verantwortung, das Zusammenleben von Eingewanderten und Einheimischen zu unterstützen. Wir sind gerne bereit, hier unsere Mittel einzusetzen“ sagt August Averbeck, Vorsitzender der Quakenbrücker Stadtstiftung.
„Gerade jetzt, wo wir erste Erfolge unserer Bemühungen sehen, ist das Engagement der Stadtstiftung richtig wichtig. Denn eine nachhaltige Wirkung zur Problemlösung und Integration kann nur durch mittel- und langfristiges Engagement bei gleichzeitig guter Zusammenarbeit aller Netzwerkpartner erfolgen“, so Günter Sandfort.