Die Caritas in Niedersachsen bekräftigt die Forderung des Pflegebeauftragten Karl-Josef Laumann nach verbindlichen Tariflöhnen in der Altenpflege. Auch die Forderung der niedersächsischen Sozialministerin Cornelia Rundt, den Wettbewerb in der Altenpflege über Qualität und nicht über Niedriglöhne zu führen, findet bei den niedersächsischen Caritasverbänden ausdrückliche Zustimmung.
"Diese Positionen vertritt die Caritas seit Jahren und wir sind froh, dass sie nun auch von der Bundes- und Landespolitik unterstützt werden," betonen die Caritasdirektoren Franz Loth (Caritasverband für die Diözese Osnabrück), Dr. Hans-Jürgen Marcus (Caritasverband für die Diözese Hildesheim) und Dr. Gerd Tepe (Landes-Caritasverband für Oldenburg).
Die Direktoren führen das weiter aus: "Das dramatisch niedrige Lohnniveau in der Altenpflege macht dieses Arbeitsfeld unattraktiv, verschärft den Fachkräftemangel und schadet damit schon kurzfristig der Qualität der Pflege. Zudem werden dadurch Anbieter benachteiligt, die ihre Mitarbeiter nach Tarifen bezahlen, die deutlich über dem Landesdurchschnitt liegen. So zahlt die Caritas höhere Löhne, die derzeit zu erheblichen Wettbewerbsnachteilen führen, auch wenn sie durch die Pflegekassen berücksichtigt werden."
Damit haben die Caritasdirektoren das gute Lohnniveau der Caritas im Blick: "Unsere Fachkräfte haben bereits zum Berufseinstieg monatlich rund 300 EUR brutto mehr als der niedersächsische Durchschnitt. Assistierende Berufe, also die, die wenig verdienen, liegen sogar bei durchschnittlich 500 EUR mehr."
Um die Schere zu schließen und die übrigen Anbieter mit den tariftreuen Anbietern gleich zu stellen, hält die Caritas einen allgemeinverbindlichen Tarif für die richtige Lösung: "Wenn es für alle Anbieter eine allgemeinverbindliche Linie gibt, die nicht unterschritten werden darf, werden wir in Niedersachsen endlich wegkommen vom Image des Billiglohn-Landes und der Billig-Pflege."
Medianeinkommen in der Altenpflege
Altenpfleger/in (Fachkraft) | Altenpflegehelfer/in |
Das Medianentgelt liegt genau in der Mitte der gesamten Einkommensverteilung und wird daher auch als mittleres Einkommen bezeichnet. Beträgt das mittlere Einkommen z.B. 2.000 Euro, so verdienen jeweils gleich viele Beschäftigte in einer betrachteten Gruppe mehr bzw. weniger als 2.000 Euro. Grundlage: IAB-Studie "Was man in den Pflegeberufen in Deutschland verdient" 2013; eigene Berechnungen der Caritas |
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Altenpflege Niedersachsen |
2.209 | 1.625 | |
Einstiegsgehalt Caritas | 2.500 | 2.150 | |
Endgehalt Caritas | 3.350 | 2.350 | |
Altenpflege D (West) | 2.568 | 1.855 |
Medianeinkommen aller Berufe (D) : 3094 Euro