Landessozialministerin Cornelia Rundt thematisiert in ihrem Vortrag vor der LAG Altenhilfe der Caritas in Niedersachsen die Zukunft der Pflegepolitik.
Angesichts der Herausforderungen durch das neue Pflegestärkungsgesetz fordert die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Altenhilfe der Caritas in Niedersachsen eine bessere personelle Ausstattung von Altenpflegeeinrichtungen. "Wir müssen zwingend bereits jetzt die Personalschlüssel anheben, damit die Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs in der Praxis auch tatsächlich spürbar wird", betonte Franz Loth, Caritasdirektor des Bistums Osnabrück und Vorsitzender der LAG Altenhilfe der Caritas in Niedersachsen, im Rahmen der diesjährigen Mitgliederversammlung der Landesarbeitsgemeinschaft.
Die Frage nach mehr Pflegepersonal gehörte auch zu den wichtigsten Themen auf dem heutigen LAG-Treffen in Osnabrück, auf dem die Teilnehmer die Zukunft der Pflegepolitik in Niedersachsen mit Landessozialministerin Cornelia Rundt diskutierten. "Ohne fachlich und menschlich qualifizierte Mitarbeiter ist Altenpflege nicht denkbar", sagte die SPD-Politikerin in ihrem Vortrag. Auch mit Blick auf den Fachkräftemangel im Altenpflegebereich sprach sie sich für eine Generalisierung der Pflegeausbildung aus. "Es ist wichtig, dass umfangreich ausgebildete Pflegekräfte flexibel einsetzbar sind", sagte Rundt.
Die Sprechergruppe der Caritas-Landesarbeitsgemeinschaft Altenhilfe und der politische Besuch: (v. l.) Sr. Anna Schenck (Hannover), Frank Henning (SPD-Landtagsabgeordneter für Osnabrück), Franz Loth (Osnabrück, Vorsitzender der Sprechergruppe), Guido Suing (Lastrup), Landessozialministerin Cornelia Rundt, Manfred Bockhorst (Vechta), Magdalena Gruber (Braunschweig), Tobias Ising (Neuenhaus/Grafschaft Bentheim) und Paul Leidner (Osnabrück).
Sr. Anna Schenck von Caritas in Niedersachsen wies in ihrem Beitrag darauf hin, die Anforderungen an Pflegende seien bereits in den letzten Jahren immer weiter gestiegen - bei gleicher oder gar knapper werdender Zeitkapazität. Sie hob hervor: "Es muss wieder mehr Zeit für den einzelnen Pflegebedürftigen und für die eigentliche Pflege bleiben." Dies gelte umso mehr, da der neue Pflegebegriff mit der Einstufung in fünf Pflegegrade darauf abziele, Pflegebedürftige so weit wie möglich in ihrer verbliebenen Selbstständigkeit zu stärken.
Darüber hinaus verlieh die LAG Altenhilfe im Gespräch mit Ministerin Rundt ihren pflegepolitischen Positionen Nachdruck. Zu diesen zählen neben der Forderung nach einer besseren personellen Ausstattung der Wunsch nach mehr Anerkennung, mehr Wertschätzung und mehr Geld für die Pflege. Sr. Anna Schenck betonte: "Die tarifliche Bezahlung aller Mitarbeitenden ist anzuerkennen - und zwar in allen Leistungsbereichen."
In der LAG Altenhilfe der Caritas in Niedersachsen sind insgesamt 180 stationäre, teilstationäre und ambulante Einrichtungen vertreten, in denen jährlich mehr als 27.000 Personen von ca. 8.500 Mitarbeitenden betreut werden.
Ansprechpartnerin: Sr. Anna Schenck, Caritas in Niedersachsen, Tel.: 0172 6424690