Freiwilligendienst
In einer Kooperation mit dem Bistum Osnabrück nehmen jedes Jahr junge Menschen an dem FDA Programm (Freiwilligendienst im Ausland) teil und leben ein Jahr in Russland und arbeiten in den Projekten der Caritas.
Seit 2003 gibt es Einsatzstellen in Russland, in St. Petersburg, Novosibirsk, Tscheljabinsk, Astrachan oder Wolgograd. Die Freiwilligen arbeiten in Obdachlosenprojekten, Kinderzentren oder Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen. Untergebracht sind sie in Familienhäusern oder Wohnheimen.
In Seminaren werden die Teilnehmer auf ihren Aufenthalt im Ausland vorbereitet, nach einem halben Jahr treffen sich die Teilnehmer in Russland gemeinsam zu einem Zwischenseminar.
Um den Einstieg in die Arbeit und das Leben in Russland zu erleichtern, empfiehlt es sich schon vor dem Einsatzjahr mit einem Russischkurs in Deutschland zu beginnen.
Aus Zwischenseminar der Russlandfreiwilligen 2014 aus Elisabetino in der Nähe von St. Petersburg, berichtet Ottmar Steffan:
"Tiefer Schnee, leichter Frost, strahlend blauer Himmel. Zwei Zugstunden süd-westlich von St. Petersburg liegt das kleine Örtchen Elisabetino. Hier fand im Bildungshaus der Steyler Missionare das diesjährige Zwischenseminar der fünf Russlandfreiwilligen des Bistums Osnabrück statt. Der verschlafene Ort bot ideale Bedingungen für die Halbzeit-Reflexion des Dienstes unserer Freiwilligen Lucia und Jonas in St. Petersburg, Jakob in Wolgograd, Lisa in Omsk und Patrick, der mit seiner 58-stündigen Zugfahrt die längste Anreise hatte. Bruder Kasimir, Steyler Missionar aus Polen war unser Gastgeber, der uns mit einfachem, russischen Essen verwöhnt hat. Eine Woche lang haben unsere Freiwilligen mit Laura, meiner Mitteamerin aus Berlin, und mir intensiv auf die erste Hälfte des Freiwilligendienstes geschaut, überlegt an welchem Punkt die jungen Leute gerade stehen, um einen Ausblick und Vorsätze für die zweite Hälfte des Jahres zu formulieren. Mit den Themen Zukunft nach der Rückkehr in Deutschland, russische Gesellschaft und Kirche/Glaube wurde die Woche abgerundet. Am Mittwoch der Woche fand ein langer Spaziergang durch die winterliche Landschaft statt. Die unberührte Schneelandschaft haben wir alle sehr genossen.
Wie tief die Gespräche mit den Freiwilligen gingen, mussten wir erfahren, als einer der Freiwilligen sich nicht mehr in der Lage, nach dem Zwischenseminar seinen Freiwilligen Dienst fortzusetzen. Er hatte seine Kräfte und Energie in seiner Freiwilligenarbeit vollkommen verbraucht, ohne wieder "aufzutanken". Vier Freiwillige fuhren also wieder zurück an ihren Einsatzort, während der fünfte von ihnen nach dem Zwischenseminar die vorzeitig nach Deutschland zurückkehrte."
Die Reportage " Das Bistum Osnabrück und seine Russlandhilfe" von Brigitte Lehnhoff auf NDR 1 Niedersachsen gibt ebenfalls einen Einblick in die Arbeit und Erfahrungen der FDAler im Einsatz in Sibirien.
Die Journalistin hat auf ihrer Sibirien - Reise im Mai 2013 einige der Freiwilligen getroffen, sie berichtet über ihren Alltag in Russland, die Interviews mit den Freiwilligen geben einen anschaulichen Einblick die Caritasprojekte und die katholische Sozialarbeit.