"Klimaschutz, der allen nutzt" ist das Motto der bundesweiten Caritas-Kampagne 2023. Im Blick ist dabei vor allem die soziale Gerechtigkeit, denn Menschen mit kleinem Geldbeutel sind von Klimaschutzmaßnahmen besonders betroffen.
Das sieht man auch im Bistum Osnabrück, zum Beispiel bei einem Ortstermin im Bersenbrücker "Fairkauf". Etwa 10 Personen tummeln sich bereits in den Verkaufsräumen. In der Damen- und Herrenbekleidung probiert eine Frau einen Pullover an und steht kurze Zeit später an der Kasse. Neben dem Pullover hat sie auch noch einen Schal in der Hand. Fünf Euro muss die Kundin für ihren Einkauf zahlen.
Nachhaltig und sozial
Der Fairkauf in Bersenbrück ist ein Second-Hand-Geschäft, das von der Caritas betrieben wird. Bekleidung, Hausrat aller Art, Spielzeug, Bücher und vieles mehr werden hier angeboten. "Second-Hand-Shops wie der Fairkauf stehen genau für das, was wir mit der aktuellen Caritaskampagne ‚Für Klimaschutz der allen nutzt!‘ vermitteln möchten: Umweltschutz und Soziales können sich hervorragend ergänzen", sagt Caritasdirektor Johannes Buß, "Wer gebrauchte Waren kauft, muss weniger neue Produkte erwerben. Das spart nicht nur Geld, sondern auch Ressourcen für Herstellung und Transport."
Für Klimaschutz, der allen nutzt
Viele Kunden kommen nicht nur wegen der günstigen Preise, sondern auch aus Nachhaltigkeitsgründen. Deshalb passt das Konzept des Fairkaufs sehr gut zur aktuellen Caritaskampagne. "Wir hören in der öffentlichen Debatte oft, dass man sich Klimaschutz leisten können muss", sagt Caritasdirektor Johannes Buß. Er ergänzt: "Wir wollen in diesem Jahr verstärkt darauf hinweisen, dass man Klimaschutz und Soziales gut zusammendenken kann." Das gelte auch für die großen Themen in der Debatte: "Wir fordern als Caritas einen Ausbau des ÖPNV, aber bitte so, dass er für Menschen mit geringem Einkommen erschwinglich ist und auch ländliche Gebiete besser erschlossen werden. Mehr energetische Sanierungen sind notwendig, aber bitte so, dass nicht die Mieterinnen und Mieter mit geringem Einkommen durch eine Umlage der Mehrkosten aus ihrem Wohnraum verdrängt werden."
Im Rahmen ihrer Kampagne "Für Klimaschutz, der allen nutzt" wird die Caritas in diesem Jahr verstärkt auf die Chancen eines sozial gerechten Klimaschutzes aufmerksam machen. Anwältin für einen "Klimaschutz, der allen nutzt" ist die fiktive Figur Jenny. Jenny verdient Mindestlohn und nutzt öffentliche Verkehrsmittel. Sie ärgert sich über unzuverlässige und umständliche Busverbindungen. Um ihre Nebenkosten halbwegs im Griff zu behalten, spart sie Energie, wo sie kann. Unterstützt wird sie dabei vom Stromspar-Check der Caritas. Insgesamt wünscht Jenny sich, dass diejenigen, die mehr Geld haben, auch mehr fürs Klima tun, denn sie hat ihren Beitrag bereits geleistet.
Nicht erst seit dem Start der Kampagne setzt sich auch die Caritas selbst ambitionierte Klimaschutzziele. Diese werden im Rahmen eines Umweltmanagementsystems systematisch vorangetrieben. Viele Einrichtungen im Bistum Osnabrück haben bereits verschiedene Maßnahmen zur CO2-Reduktion ergriffen. So ermitteln zum Beispiel Umweltbeauftragte wie viele Ressourcen vor Ort verbraucht werden. Gemeinsam wird geplant, wie künftig nachhaltiger gearbeitet werden kann. Caritasdirektor Johannes Buß ist sicher, dass dies den CO2-Fußabdruck der Caritas deutlich reduzieren wird: "Die Caritas-Familie ist motiviert, ihren Auftrag der Bewahrung der Schöpfung ernst zu nehmen und nachhaltige Strukturen für den alltäglichen Umweltschutz aufzubauen."