Das Netz der Suchtberatung im Emsland ist noch enger geworden: Die Fachambulanz Suchtprävention und Rehabilitation des Caritasverband für den Landkreis Emsland bietet nun in Sögel eine Ambulante medizinische Rehabilitation bei Abhängigkeitserkrankungen an. Damit ergänzt sie die bestehenden Angebote in Papenburg, Meppen und Lingen und trägt im gesamten Landkreis zu einer wohnortnahen Behandlung von Suchtkranken bei.
Die Gründe für den häufigen Griff zu Suchmitteln, für Glücksspiel- oder Internetsucht sind oft vielschichtig. Umso wichtiger sind individuelle Beratung und Behandlung, die die Caritas ermöglicht. In vielen Fällen bietet sich eine mehrwöchige stationäre Therapie an, aber eben nicht immer, erläutert Marion Feldmann, Leiterin der Fachambulanz für Suchtprävention und Rehabilitation. Ein guter Grund für eine ambulante medizinische Rehabilitation ist die sogenannte Abstinenzfähigkeit des Hilfesuchenden. Auch Erwerbstätigkeit und feste soziale Bedingungen sprechen für eine Alternative zur stationären Unterbringung. In bestimmten Fällen empfiehlt die Caritas eine Kombination von ambulanter und stationärer Behandlung. Unter den Suchterkrankungen steht der Alkohol an erster Stelle, gefolgt von Glücksspiel und Cannabiskonsum.
Bei der Ambulanten medizinischen Rehabilitation, die rund 6 bis 18 Monate dauern kann, kommen die Betroffenen mindestens einmal pro Woche zur Caritas. Dort stehen etwa Einzel- und Gruppengespräche auf dem Programm. Ein weiterer Ansatzpunkt: "Es ist wichtig, die Angehörigen mit in den Blick zu nehmen", betont Marion Feldmann. Schließlich hat es auch Auswirkungen auf die Familie, wenn ein Suchtkranker seine Abhängigkeit besiegen will.
Die Vorteile des neuen Angebots liegen auf der Hand: Die Hilfesuchenden werden nicht aus ihrem Umfeld gerissen und können in vielen Fällen auch weiterhin ihrer Arbeit nachgehen. Dazu müssen Menschen, die in Sögel oder Umgebung wohnen, keine weiten Strecken mehr zurücklegen.
Das neue Angebot bedeutet aber nicht nur kurze Wege. Die Caritas gewährleistet auch schnelle Hilfe. In der Regel gelingt es, einen Beratungstermin innerhalb einer Woche zu vereinbaren. Wird dort festgestellt, dass für die Ratsuchenden eine Therapie notwendig ist, stellt der Wohlfahrtsverband den Antrag beim zuständigen Kosten- und Leistungsträger. Für den Suchtkranken entstehen keinerlei Kosten.
Weitere Informationen zur ambulanten Hilfe für Suchtkranke sind erhältlich bei Stefan Thoben (Telefon: 05952/9370-0, E-Mail: sthoben@caritas-os.de) und Marion Feldmann (Telefon: 05931/88638-0, E-Mail: mfeldmann@caritas-os.de).