Ist das kalt! Schnee und zweistellige Minusgrade haben uns in den vergangenen Tagen frösteln lassen. In Russland, vor allem in Sibirien, sinken die Temperaturen derzeit teils auf minus 32 Grad und tiefer - unvorstellbar, dass es Menschen gibt, die unter diesen Bedingungen auf der Straße leben. Doch es gibt sie: "Sibirische Winter draußen überstehen zu müssen, das ist wirklich ein einziger Überlebenskampf. Und nicht jeder und jede schafft es", sagt Ottmar Steffan, Russlandexperte des Caritasverbandes für die Diözese Osnabrück. Die Caritas in Russland bietet Hilfe, wo sie kann, auch mit Unterstützung der Russlandhilfe "Eine Kuh für Marx" der Caritas im Bistum Osnabrück.
"Die Caritas-Mitarbeitenden geben warme Essen und Tee aus. Sie kümmern sich um Erfrierungen, aber auch Brandwunden, weil sich die Menschen an den brühheißen Rohren der Fernwärmeschächte zu wärmen versuchen. Zusätzlich helfen sie bei der Suche nach einer neuen Unterkunft oder Arbeit", erläutert Steffan. "Wer einmal sein gesellschaftliches Netz verloren hat und auf der Straße gelandet ist, für den sind kirchliche Anlaufstellen oft die einzige Chance zu überleben. Einen Sozialstaat, der Menschen in Not auffängt, gibt es nicht."
Schätzungen zufolge sind rund fünf Millionen Menschen in Russland obdachlos. Experten gehen davon aus, dass es durch die Corona-Pandemie noch mehr werden, weil viele ihre Arbeit und damit die Existenzgrundlage verlieren. "Und der Winter in Sibirien oder anderen Teilen Russlands ist lang und dauert auch noch an, wenn wir uns hier bereits über frühlingshafte Temperaturen freuen", sagt Ottmar Steffan. "Deshalb bitten wir um Spenden, um die wichtige Arbeit der Caritas für Obdachlose weiter unterstützen zu können."