Freiburg, 15. August 2018. Immer mehr Menschen in Not sind für Helfer nicht zu erreichen. Darauf macht Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, anlässlich des Tages der Humanitären Hilfe aufmerksam. "Die Zahl der Hilfsbedürftigen erreicht in diesem Jahr ein Rekordhoch. Vielen dieser Menschen wird die Hilfe jedoch vorenthalten. Sei es, weil Krankenhäuser und Helfer beschossen werden wie in Syrien oder dem Jemen. Sei es, weil von Regierungen lebenswichtige Versorgungswege geschlossen oder Arbeitserlaubnisse für Helfer nicht erteilt werden", erklärt Christoph Klitsch-Ott, Referatsleiter Naher Osten bei Caritas international.
Weltweit sind derzeit 135 Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen. In 44 Ländern wird der Zugang zu diesen Menschen ganz oder teilweise verhindert. Am schwierigsten ist die Hilfe laut einer aktuellen Studie der Nichtregierungsorganisation "acaps" in Eritrea, Syrien, Venezuela und dem Jemen. Die Zentralafrikanische Republik wird als einer der unsichersten Orte der Welt eingestuft; dort war erst im Juli ein Caritas-Direktor ermordet worden. "Eine wachsende Zahl von Regierungen und Kriegsparteien weltweit betrachtet Humanitäre Hilfe nur noch unter rein militärtaktischen Erwägungen und verweigert Menschen die lebensnotwendige Unterstützung", kritisiert Klitsch-Ott: "Die Hilfe ist in Gefahr."
Caritas international kann auch in Teilen Syriens weiterhin nur unter großen Gefahren tätig sein. Allein in der ersten Jahreshälfte 2018 sind 120 Krankenhäuser und Gesundheitsstationen beschossen worden. 1,5 Millionen Menschen leben in Regionen Syriens, die nicht oder nur unter großen Gefahren versorgt werden können.
Mit dem Tag der Humanitären Hilfe wird seit 2009 am 19. August auf die Gefährdung der Helfer und der Hilfe aufmerksam gemacht.
Achtung Redaktionen: Christoph Klitsch-Ott, Referatsleiter Naher Osten bei Caritas international, steht für Interviews zum Thema zur Verfügung.
Unter diesen Links finden Sie zwei kurze Audiotöne zum Thema:
Christoph Klitsch-Ott, Referatsleiter Naher Osten, zu den aktuellen Herausforderungen humanitärer Hilfe:
Audio-Ton Christoph Klitsch-Ott (anhören | herunterladen)
"Also in vielen Fällen ist das Problem die Sicherheitslage. In vielen Ländern wird sowohl von der Regierungsseite wie auch von Rebellenseite der Zugang zu Hilfsbedürftigen, zu Kriegsopfern abgeblockt oder auch humanitäre Helfer angegriffen. In jüngerer Vergangenheit wurde ein Caritas-Direktor in der Zentralafrikanischen Republik ermordet. Was zeigt, dass einfach das Sicherheitsrisiko für die humanitären Helfer immer größer wird."
Jonas Brenner, Länderreferent Lateinamerika, zur Sicherheitslage in Kolumbien (Das Land gilt als Beispielland für die aktuellen Schwierigkeiten und Sicherheitsprobleme humanitärer Hilfe):
Audio-Ton Jonas Brenner (anhören | herunterladen)
"Die Sicherheitslage hat sich extrem zugespitzt. Menschen, Gemeinden und Organisationen, die sich für das Friedensabkommen einsetzen, werden bedroht. Also es werden auch Flugblätter verteilt, auf denen Organisationen und Personen namentlich genannt werden. Meistens werden dann diese Personen und ihre Familien bedroht und es wird ihnen gesagt, dass sie 24 Stunden Zeit haben, um ihre Gemeinden zu verlassen."
Unter diesem Link finden Sie ein Symbolbild zu Ihrer Verwendung (Foto: Caritas international):
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Spenden werden erbeten auf:
- Caritas international, Freiburg, IBAN: DE88 6602 0500 0202 0202 02, Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe, BIC: BFSWDE33KRL oder online unter: www.caritas-international.de
- Charity SMS: SMS mit CARITAS an die 8 11 90 senden (5 EUR zzgl. üblicher SMS-Gebühr, davon gehen direkt an Caritas international 4,83 EUR)
Caritas international ist das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes. Dieser gehört zum weltweiten Netzwerk der Caritas mit 165 nationalen Mitgliedsverbänden.