Norderney/Osnabrück, 17.03.2006. „Heute ist ein guter Tag“ - Mit Zufriedenheit eröffnete Caritasdirektor Josef Heile den Festakt in der Fachklinik Maria am Meer auf Norderney. Heile hatte allen Grund, von einem guten Tag zu sprechen, denn nach einer über einjährigen Umbau- und Erweiterungsphase konnten die neuen Räumlichkeiten in der traditionsreichen Fachklinik für Frauen in Familienverantwortung eingeweiht werden. Der Direktor des Caritasverbandes für die Diözese Osnabrück e.V. betonte, dass die Entscheidung für die 2 Millionen Euro teuren Baumaßnahmen dem Vorstand des katholischen Wohlfahrtsverbandes schwer gefallen ist: „Wäre es allein nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten gegangen, würden wir heute keine Einweihung feiern.“ Ein weiterer Gesichtspunkt wiege aber genauso schwer wie der wirtschaftliche: Es sei dem Verband darum gegangen, ein deutliches und glaubwürdiges Zeichen für Familien zu setzen. Als eine von bundesweit nur acht Kliniken für Mütter hält Maria am Meer ein besonderes Angebot zur Prävention und Rehabilitation vor. Einrichtungsleiterin Silvia Selinger dankte in ihrem Rückblick auf die Bauzeit für die finanzielle Unterstützung durch das Bundes-Familienministerium, das Deutsche Hilfswerk und die Niedersächsische Klosterkammer.
Mit ihren 17 hauptamtlichen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen und zahlreichen Honorarkräften hat Frau Selinger in 2005 trotz der Umbau-Maßnahmen 547 Patientinnen begleitet. Mit dem abgeschlossenen Umbau und Erweiterungsbau sind die notwendigen Anpassungen an die Vorgaben einer modernen Vorsorge- und Rehabilitationsklinik erfüllt. Durch Einhausung der Balkone wurden die Patientinnenzimmer erweitert und umgestaltet. Weiterhin wurden neue Therapieräume und Aufenthaltsräume geschaffen. Die Rezeption wurde umgestaltet, der Speisesaal vergrößert, die Außenanlagen neu gestaltet und die Terrasse erweitert. Weihbischof Theodor Kettmann segnete in Rahmen eines Wortgottesdienstes die neuen Räume und betonte, dass das Haus ein Haus des Lebens sein solle.Im Anschluss an den Wortgottesdienst unterstrich die Bundesgeschäftsführerin der Katholischen Arbeitsgemeinschaft Müttergenesung, Margot Jäger, dass Mutter zu sein eine wundervolle Aufgabe sei. Gleichwohl skizzierte sie ein vielschichtiges Bild der Belastungen, der sich Frauen vor allem dann ausgesetzt sehen, wenn verschiedene Problemlagen zusammen kommen. Dann helfe kein Urlaub mehr, so Frau Jäger, sondern eine qualifizierte Behandlung und Begleitung sei nötig, um Erkrankungen vorzubeugen oder zu heilen. Margot Jäger bedauerte, dass ein teil der Krankenkassen Frauen den Weg in die Häuser der Müttergenesung verwehre, weil sie Anträge auf Präventions- oder Rehabilitationsmaßnahmen ablehnen.
Die Fachklinik Maria am Meer auf Norderney bietet mit 49 Plätzen Frauen in Familienverantwortung die Möglichkeit, eine medizinisch notwendige Präventions- oder Rehabilitationsmaßnahme wahrzunehmen. Die Einrichtung des Caritasverbandes für die Diözese Osnabrück besteht seit 1948.Neben den Präventions- und Rehabilitationsmaßnahmen, die von den Krankenkassen getragen werden, bietet das Haus auch Gesundheitswochen für Frauen an, die sich etwas Gutes tun und die Fachklinik näher kennen lernen möchten.