Caritasdirektor Franz Loth (links) geht in den Ruhestand, sein Nachfolger wird Johannes Buß. Caritas / Roland Knillmann
Nach 13 Jahren im Amt des Caritasdirektors und mehr als 40 Jahren im kirchlichen Dienst beginnt für Franz Loth nun ein neuer Lebensabschnitt: Am 1. Oktober beginnt sein Ruhestand. Wenn man ihn allerdings fragt, was er unter "Ruhe" versteht, schmunzelt er: "Ich werde es zunehmend ruhiger und gelassener angehen. Dabei werde ich einüben, mit Würde in der beruflichen Welt bedeutungsloser zu werden und dafür in anderen Bereichen des Lebens wieder stärker Zeichen zu setzen." Konkret denkt Loth dabei vor allem an seine große Familie und an den Sport und ergänzt: "Und dann gibt es viele Bücher, die ich gerne lesen möchte und viele Dinge, die dem Leben Sinn geben und mir Freude machen."
Franz Loth trat das Amt des Direktors des Caritasverbandes für die Diözese Osnabrück e.V. im Juli 2008. Die katholische Kirche im Bistum Osnabrück hatte gerade einen beeindruckenden Katholikentag in Osnabrück ausgerichtet, die innerkirchliche und gesellschaftliche Stimmung war gut, die anstehenden Aufgaben für die Caritas waren absehbar. Seither hat sich vieles verändert, zum Teil grundlegend.
Für ihn selber ist seine Amtszeit vor allem von zwei wichtigen Erfahrungen geprägt. Franz Loth unterstreicht: "Wenn Caritas und Pastoral gut zusammenarbeiten, dann sind wir wirklich nah bei den Menschen - so wie unsere Bistumsvision das benennt. Und: Wir haben in all den Jahren viel bewegt, weil es hier eine hervorragende und sehr motivierte Mannschaft gibt. Dafür bin ich sehr dankbar."
Fragt man Weggefährten und Kollegen zur Amtszeit des scheidenden Caritasdirektors, füllt sich das Notizbuch des Chronisten schnell.
An einem Punkt sind sich alle einig: Franz Loth ist ein Netzwerker, wie er im Buche steht, der mit gewinnendem Lächeln auf Bekannte und Unbekannte zugeht, ein Brückenbauer, der selbst Menschen, die sich kritisch gegenüberstehen, schnell an einen Tisch und ins gemeinsame Gespräch holt.
Dies unterstreich auch Antonius Otten, der Vorsitzende des Caritasrates: "Franz Loth ist ein ausgeprägter Netzwerker, der durch charmante Ansprache, ehrliches Interesse und unkonventionelle Brückenschläge Kontakte zu vielen gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Partnern und Organisationen geschlagen hat. Damit hat er stark dafür gesorgt, dass die Caritas gesellschaftlich stets präsent ist."
Franz Loth wurde am 20. Dezember 1955 als erstes von 10 Kindern in Rhede im Emsland geboren. Nach dem Studium der Sozialwissenschaften wurde die Katholische LandvolkHochschule Oesede (KLVHS) die erste berufliche Station. Dort begann er im Juni 1981 als pädagogischer Mitarbeiter, um später zunächst stellvertretender Schulleiter und schließlich 1990 die Leitung des Hauses zu übernehmen. 2008 wurde Loth zum Caritasdirektor ernannt. Am 8. Oktober wird Franz Loth mit einem Festakt verabschiedet.
Nachfolger von Franz Loth wird Johannes Buß. Buß (46) war seit 2008 Direktor der Katholischen LandvolkHochschule Oesede und zugleich Sprecher der Bildungseinrichtungen im Bistum Osnabrück und Vorstand des Bundesverbandes der Bildungszentren im ländlichen Raum. Der studierte Sozialarbeiter lebt mit seiner Familie in Wallenhorst.