Keine Geldspielautomaten in Gaststätten, Mindestabstand zwischen Spielhallen, regelmäßige Jugendschutzkontrollen: Die Fachambulanzen für Suchtprävention und Rehabilitation der Caritas im Osnabrücker Land und im Emsland setzen sich mit einer Petition für mehr Spielerschutz, besonders für Jugendliche, ein. "Suchtgefährdete und vor allem Jugendliche werden dann am besten geschützt, wenn weniger Glücksspielangebote verfügbar oder nicht so leicht zugänglich sind", erklärt Katharina Szoltysik von der Fachambulanz Sucht des Caritasverbandes für die Stadt und den Landkreis Osnabrück. "Dabei geht es vor allem um die besonders suchtgefährdenden Glücksspiele wie das Automatenspiel in Spielhallen und in gastronomischen Betrieben."
Um auf dieses Anliegen aufmerksam zu machen, sammelt die Caritas Unterschriften für eine Petition, die von der Niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen (NLS) koordiniert wird. Geplant ist, dass eine niedersächsische Delegation der Glücksspielsuchtfachkräfte und der Selbsthilfe die Unterschriften am Aktionstag Glücksspielsucht am 26. September an das Wirtschaftsministerium in Hannover überreicht und die Anliegen vorbringt.
Um möglichst viele Unterschriften zusammenzubekommen und Betroffene ebenso wie interessierte Bürgerinnen und Bürger zu erreichen, gibt es am Dienstag, 18. September, von 13 bis 16 Uhr einen Info-Stand der Caritas auf dem Wochenmarkt an der Johanniskirche in Osnabrück. Besucher können sich hier über das Thema Glücksspielsucht informieren und die Petition unterschreiben. In Meppen steht die Caritas am gleichen Tag von 10 bis 13 Uhr auf dem dortigen Wochenmarkt, um Unterschriften zu sammeln. Unterstützung bekommen die Fachambulanzen von Betroffenen und dem Kreuzbund als Selbsthilfe- und Helfergemeinschaft für Suchtkranke und Angehörige.
"Suchtprävention und die Hilfe für Suchtgefährdete sicherzustellen, ist eine öffentliche Aufgabe", sagt Kathrin Vorjans von Fachambulanz Sucht in Meppen. "Die Landesregierung betont in ihrem Koalitionsvertrag, dass für sie eine stärkere Suchtprävention und ein besserer Spielerschutz von besonderer Bedeutung sind. Trotzdem gibt es einen neuen Gesetzentwurf des Wirtschaftsministeriums, der wieder Zweierkonzessionen für Spielhallen zulassen und die Abstandsregelungen vorerst nicht umsetzen will. Dagegen erheben wir die Stimme."