Aktionstag "Engagiert für und mit Geflüchteten" im Rathaus Osnabrück
Am Samstag, den 23.06.2018, hat das Projekt "Salvete" mit Caritas-Mitarbeiterin Therese Aniol, dem Sprachlernhelfer und Referenten für die Kurzseminarreihe " Geflüchtete fit fürs Ehrenamt machen" Ambachew Addisu Anjulo und der Praktikantin Christina Harms der Hochschule Osnabrück an dem Aktionstag "Engagiert für und mit Geflüchteten" im Rathaus Osnabrück teil genommen.
Diese Veranstaltung wurde dieses Jahr zum zweiten Mal durchgeführt. Es soll dazu dienen, die Bürger*innen über die verschiedenen Möglichkeiten des freiwilligen Engagements in der Flüchtlingshilfe zu informieren und gleichzeitig neue Ehrenamtliche für die Arbeit mit Geflüchteten zu gewinnen. Die Besucher bekamen die Gelegenheit, verschiedene Initiativen und ihre Mitarbeiter kennen zu lernen, diesen im persönlichen Gespräch vor Ort Fragen zu stellen und weitere Informationen zu sammeln.
Stadtrat Wolfgang Beckermann eröffnete als Schirmherr die Veranstaltung um 11:00 Uhr im Ratssitzungssaal. Danach hielt der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius ein Impulsreferat über die aktuelle Situation der Geflüchteten in Niedersachsen. Im Anschluss wurde das Projekt "NeuOsnabrücker Willkommen" vorgestellt.
Der Aktionstag endete mit einer moderierten Podiumsdiskussion, in der acht ehrenamtlich Engagierte und Geflüchtete von ihren eigenen Erfahrungen berichteten. So zum Beispiel auch Mohammed Brim, der seit 2017 ehrenamtlich für den "Caritasverband der Stadt und den Landkreis Osnabrück" tätig ist. Nach einjähriger Tätigkeit bei der Bahnhofsmission Osnabrück wechselte er seine ehrenamtliche Tätigkeit zum Dolmetscher im Bereich Familiennachzug im Caritashaus an der Johannisstr. 91.
Auf die Frage, "Warum engagieren Sie sich ehrenamtlich", kamen folgende Antworten: Dies sei eine gute Gelegenheit, um die neue Gesellschaft kennen zu lernen und Netzwerke zu knüpfen. Außerdem sei es notwendig, als Bürger einen Beitrag zum sozialen Frieden zu leisten und die guten Erfahrungen, die man selber als Neuankömmling in Osnabrück gesammelt hat, an die neuen Migranten durch Begleitung und Unterstützung weiterzugeben.
Dabei träfen sie auch auf Herausforderungen sprachlicher und kultureller Art wie z.B. dem Zeitmanagement der Flüchtlinge. Überforderung durch Selbstüberschätzung der eigenen Ressourcen und Gefühle, die Aufgabe nicht schaffen zu können, könnten negative Begleiterscheinungen sein.
Auch mangelnde professionelle Begleitung und rassistische Stammtischparolen wurden thematisiert.
Integration bedeute, die soziale und kulturelle Integration voranzutreiben und wertvolle Beziehungen aufzubauen, nicht aber, der Retter der Menschheit sein zu müssen.
Die ehrenamtlich Engagierten wünschten sich abschließend u.a. mehr Erfahrungsaustausch zwischen den Engagierten und dass die Ehrenamtsrolle mit Gefühl ausgeübt werden soll.
Christina Harms/Praktikantin