Katharina Trimpe arbeitet im Caritas-Projekt „Dissen aktiv“. Foto: Caritas/Kückmann
Ein bisschen arbeitet Katharina Trimpe wie eine Weberin, die viele Fäden in der Hand hält und miteinander verknüpft. Die 26-Jährige ist seit Anfang des Jahres für das Caritas-Projekt "Dissen aktiv" tätig, das am 1. Januar 2018 an den Start gegangen ist. Mit dem Projekt möchte der Caritasverband, in Kooperation mit der Stadt Dissen, Engagementstrukturen in der Kommune unterstützen, die von erheblichen wirtschaftlichen Umbrüchen geprägt ist.
"Mein Job ist nicht, zu sagen: Hier fehlt etwas", betont Katharina Trimpe. Stattdessen versucht sie zusammenzutragen, was es an bürgerschaftlichem Engagement, nachbarschaftlicher Hilfe und sozialen Strukturen in Dissen bereits gibt, und darüber hinaus zu ermitteln, was nach Ansicht der Bürger noch fehlt. Gemeinsam mit ihnen überlegt sie dann, was sich auf welche Weise verwirklichen lässt und wie sich die Menschen selbst dabei einbringen können. Vernetzung, Aktivierung, Beteiligung, das sind zentrale Stichwörter für ihre Arbeit.
Offenes Ohr
Erst einmal hört Katharina Trimpe vor allem viel zu, um Bedarfe auszumachen - beim Seniorencafé, beim Deutschkurs für Frauen mit Migrationshintergrund, bei abendlichen Bürger-Treffen. Oder bei der Stadtbegehung mit Dissenern, die Mitte April stattfand. "Da haben wir gemeinsam geschaut, welche Ecken und Plätze den Einwohnern besonders wichtig sind und wo Veränderungswünsche bestehen", erläutert die Caritas-Mitarbeiterin. Am Dienstag, 29. Mai um 18.30 Uhr gibt es im Kinder- und Familienzentrum (KiFaZ) ein weiteres Treffen, um konkrete Handlungsmöglichkeiten auszuloten und zu überlegen, was die Menschen selbst beitragen können.
Soziale Aktivitäten und die soziale Infrastruktur, Wohnen und Wohnumfeld sowie das Zusammenleben unterschiedlicher sozialer und ethnischer Gruppen stehen im Fokus des Projektes "Dissen aktiv". Zielgruppe sind grundsätzlich alle Dissener, besonders aber die Gruppe 60+ und Menschen mit Zuwanderungsgeschichte. Das Land Niedersachsen fördert das Projekt mit 35.000 Euro. Mit der Stadt Dissen besteht eine enge Kooperation. "Das Projekt ist ein wichtiger Baustein, um die sozialen Beratungsstrukturen in Dissen zu intensivieren und auszuweiten", betont Maria Schnieders, Leiterin des Fachbereichs Bildung, Betreuung und Soziales.
Standort KiFaZ
Die gute Zusammenarbeit wird auch räumlich sichtbar: Katharina Trimpe hat ihr Büro im KiFaZ, das die Stadt Dissen 2014 eingerichtet hat und das sich in Trägerschaft des Westfälischen Kinderdorfes befindet. Hier laufen Hilfen für Familien und Kinder zusammen. KiFaZ-Leiterin Lisa Borghaus freut sich: ",Dissen aktiv‘ ist eine hervorragende Ergänzung für unsere bereits bestehenden Angebote." Montags von 15.30 bis 17.30 Uhr bietet Katharina Trimpe im KiFaZ an der Bergstraße 8 eine offene Sprechstunde an, wo Menschen mit Fragen und Problemen rund um das Alltagsleben Unterstützung erhalten.
"Wir möchten mit ,Dissen aktiv‘ keine Parallelstrukturen aufbauen, sondern dort ansetzen, wo es schon Engagement und Beteiligung gibt", erläutert Katharina Trimpe. "Dabei ist es wichtig, dass das Projekt sehr transparent ist. Und dass sich alle Dissener angesprochen fühlen, sich einzubringen." Die nächste Gelegenheit für alle Interessierten dafür ist beim Treffen am Dienstag, 29. Mai um 18.30 Uhr im Kinder- und Familienzentrum, Bergstraße 8.