Als Beauftragte für Gelingende Kommunikation (GK) des St. Lukas-Heimes gehört sie dem GK-Arbeitskreis der "Vielfalter" an und übersetzt die Corona-Verordnung des Landes Niedersachsen. Das Projekt GK wird von der "Aktion Mensch" gefördert. "Zielgruppen für Angebote in einfacher Sprache sind vor allem Menschen mit Beeinträchtigungen aber auch Menschen mit Migrationshintergrund oder einer Lese-Rechtschreibschwäche.
Wir hören aber immer wieder, dass auch die breite Öffentlichkeit die Inhalte in einfacher Sprache aufgrund der leichten Verständlichkeit bevorzugt", so Tuschinski. Dabei macht sie deutlich, dass leicht verständliche Bekanntmachungen die Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen sicherstellen. "In Deutschland leben rund 6,2 Millionen Deutsch sprechende erwachsene Menschen, die allenfalls einfache Sätze lesen und schreiben können. Das macht die Notwendigkeit der Bereitstellung von Texten in einfacher Sprache mehr als notwendig", so Tuschinski. Mit jeder Welle und mit jedem Abklingen gab es seit Beginn der Pandemie im März 2020 in unregelmäßigen Abständen neue Verordnungen, die zunächst mit der Bundeskanzlerin und der Runde der 16 Ministerpräsidenten der Länder erörtert wurden. Anschließend wurden sie in allen Bundesländern in behördliche Verordnungen umgesetzt. Dann begann die Arbeit von Tuschinski und anderen Mitgliedern des Arbeitskreises. Die Übersetzung erfolgte in einfacher Sprache und zur Verdeutlichung wurden Symbole zur Unterstützten Kommunikation aus dem Metacom-System hinzugenommen. Anschließend wurden die Entwürfe zur Staatskanzlei übermittelt, um dort genehmigt zu werden.
Dynamik des Infektionsgeschehens erfordert viel Flexibilität
"Aufgrund der Dynamik des Infektionsgeschehens hat uns die Entwicklung manchmal auch eingeholt und unsere Übersetzungen wurden kurzfristig wieder hinfällig", so Tuschinski. Dann mussten zeitnah weitere Anpassungen vorgenommen werden, bevor die Übersetzungen in einfacher Sprache veröffentlicht werden konnten. Das geschah und geschieht nicht nur auf der Homepage www.st-lukas-heim.de , sondern auch auf der offiziellen Seite der niedersächsischen Staatskanzlei und dem Sozialministerium. Beide staatliche Stellen danken dort übrigens ausdrücklich den "Vielfaltern" für die hilfreiche Unterstützung. Die "Vielfalter" sind eine regionale Initiative mit den Caritas-Werkstätten/St. Lukas-Heim Papenburg, dem Vitus-Werk in Meppen, dem Christophorus-Werk in Lingen, der Lebenshilfe Nordhorn, der Heilpädagogischen Hilfe Osnabrück, der Heilpädagogischen Hilfe Bersenbrück, dem Andreaswerk in Vechta und dem Caritasverein Altenoythe.
Starkes Netzwerk für Teilhabe
Die teilnehmenden Einrichtungen der Behindertenhilfe fördern und betreuen fast 16.000 Klienten mit rund 6.600 Mitarbeiter in Süd-West-Niedersachsen. Gemeinsam werden Qualitätsstandards für die Einrichtungen und Dienste erarbeitet. Denn Ziel ist es, Menschen mit Behinderung unabhängig von ihren bestehenden Fähigkeiten und Einschränkungen den Weg zur selbstbestimmten Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ebnen. Neben der GK gehören weitere Projekte wie die Schaffung von Standards für Werkstatträte und Standards für "Wege in Arbeit" dazu. Im vergangenen Jahr wurde zudem von der Projektgruppe "Gelingende Kommunikation" erstmals ein Kalender in einfacher Sprache herausgegeben, der zum Jahresende für 2022 eine Neuauflage erfahren soll. Die Corona-Verordnungen in einfacher Sprache sind auch auf der Internetseite vom St. Lukas-Heim unter www.st-lukas-heim.de als PDF-Datei abrufbar.