Sylvia Backers und Alexander Ubbenjans vom niedersächsischen Amt für Regionalentwicklung (ArL) hatten bei ihrem Besuch in Wippingen einen Förderbescheid in Höhe von 500.000 Euro dabei, den sie persönlich an den Geschäftsführer vom St. Lukas-Heim Heinz-Bernhard Mäsker, die pädagogische Leiterin Sandra Schmidt und die Leiterin des Wohnheims und Seniorenförderstätte Sabine Middendorf voller Überzeugung übergaben. Denn im Haus Westhoff sollen künftig Senioren mit Beeinträchtigungen betreut und gefördert werden.
Bauen oder sanieren ist das eine: Mindestens genauso wichtig ist, die nachhaltige Nutzung. Daher ist das Amt für Regionalentwicklung von der Idee, im Wippinger Haus Westhoff eine Seniorentagesstätte durch das St. Lukas-Heim einzurichten, besonders überzeugt. Unser Foto zeigt bei der Übergabe des offiziellen Förderbescheides (von links) Alexander Ubbenjans (ArL), Irmgard Westendorf, Sandra Schmidt (beide St. Lukas-Heim), Sylvia Backers (ArL), Bürgermeister Hermann Gerdes, Heinz-Bernhard Mäsker und Sabine Middendorf (beide St. Lukas-Heim).Jürgen Eden/St. Lukas-Heim
In den kommenden Jahren werden, nach aktuellen Erhebungen, viele Menschen aus den geburtenstarken Jahrgänge nach und nach vom Arbeitsleben in den wohlverdienten Ruhestand wechseln. Im Fokus stehen dabei besonders Beschäftigte aus den Caritas-Werkstätten Dörpen und Börger, für die ein sogenannter zweiter altersgerechter Lebensbereich entstehen soll. "Wir fördern hier nicht nur die Erhaltung der Gebäude und Plätze, sondern uns geht es auch darum, das soziale Leben im Dorf zu stärken, mit dem Ziel, eine nachhaltige Entwicklung herbeizuführen. Da ist dieses Objekt ein Paradebeispiel und bildet einen perfekten Abschluss des gesamten Dorfentwicklungsprojektes", sagt Sylvia Backers vom niedersächsischen Amt für Regionale Landesentwicklung. Denn das Haus Westhoff werde nicht nur in seiner Außenhaut erhalten, sondern der Leerstand einer sinnvollen Nutzung zugeführt.
Wichtiger Baustein der Daseinsvorsorge für den Hümmling
Auch Mäsker zeigte sich überzeugt, dass mit diesem Angebot ein sinnvoller Baustein der Daseinsvorsorge im Ort gesetzt werde und neue Verbindungen zwischen Jung und Alt sowie Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen möglich werden. "Wir haben Erfahrungen mit einer Seniorentagesstätte in Papenburg und wir haben das Fachpersonal dafür. Daher bin ich mir sicher, dass wir auch hier ein inhaltlich gutes Angebot schaffen werden", so Mäsker. Dabei verwies er auch darauf, dass mit dem teilstationären Angebot es vielen Menschen aus der Region mit Beeinträchtigungen ermöglicht werde, weiterhin in ihrem bisherigen Lebensumfeld, also ihren Familien und bei ihren Freunden verbleiben zu können. Dadurch werden auch Heimaufnahmen vermieden bzw. zumindest aufgeschoben. Auch die gute Wippinger Infrastruktur käme dem Vorhaben entgegen. Besonders hob er den Dorfladen in der Nachbarschaft, den Mühlenplatz, die benachbarte Kirche und Kindertagesstätte aber auch zahlreichen Vereine hervor.
Einrichtung in die Dorfgemeinschaft einbinden
Nach den Worten des Bürgermeisters Hermann Gerdes wurde das Haus aufgrund des hohen Bedarfs an Betreuungsplätzen, vorübergehend für eine Krippengruppe durch die Gemeinde vom St. Lukas-Heim angemietet. Auch Flüchtlinge fanden dort vor einigen Jahren mal eine erste, kurzfristige Bleibe. "Wir sind sehr froh, dass das St. Lukas-Heim das Gebäude übernommen hat und mit dem Konzept der Seniorentagesstätte eine nachhaltige Nutzung in das Gebäude bringt. Zusammen mit der Dorfgemeinschaft möchten wir das Haus in das örtliche Leben einbinden", betonte Gerdes.
Zudem werde damit eines der ältesten Gebäude saniert und langfristig erhalten. Das wertet nach seinen Worten die Ortsmitte auf.