Dechant Franz-Bernhard Lanvermeyer geht davon aus, das der CO2-Ausstoß mit diesem beispielhaften Wärmekonzept um bis zu 90 Prozent sinken werde. Er bezieht sich dabei auf Berechnungen von Ingenieuren. So wurden bisher 105 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr ausgestoßen. Künftig sollen es nur noch 11,3 Tonnen jährlich sein. "Wirtschaftlichkeit und Klimaschutz müssen sich nicht ausschließen, denn mit diesem Projekt werden beide Ziele in Einklang gebracht", sagte Heinz-Bernhard Mäsker, Geschäftsführer vom St. Lukas-Heim.
Im Bereich der St. Josef-Kirche im Vosseberg wird ein eigenes Nahwärmenetz angelegt. Für die Einrichtungen vom St. Lukas-Heim stellte der Geschäftsführer Heinz-Bernhard Mäsker die Möglichkeiten vor. Jürgen Eden/St. Lukas-Heim
Das St. Lukas-Heim betreibt in unmittelbarer Nachbarschaft mit dem Projekt "Leben wie jeder andere" bereits zwei Außenwohngruppen für Menschen mit erhöhtem Betreuungs- und Förderbedarf. Mit dem Start ins neue Kindergartenjahres 2020/21 wird neben der St. Josef-Kirche unter dem Leitsatz "Alle unter einem Dach" eine inklusive Kindertagesstätte mit zwei Krippengruppen, zwei Regelkindergartengruppen und zwei heilpädagogischen Gruppen mit je 8 Kinder starten. Im dritten Schritt wird ein neues Multifunktionsgebäude für die Wohnassistenz errichtet.
Nachwachsende Rohstoffe und Blockheizkraftwerk
Die Gebäude werden zukünftig über ein insgesamt 420 Meter langes Wärmenetz beheizt. Die notwendigen Wärmemengen werden witterungsabhängig von einer Holzpelletheizung, einem gasbetriebenen Blockheizkraftwerk und, falls unbedingt notwendig, über die im Keller der Kirche stehende Gasheizung, in das Wärmenetz gespeist. "Die Hauptlast zur Wärmeversorgung wird die Pelletheizung und das Blockheizkraftwerk übernehmen, sagt Mäsker. Als Projektpartner sind neben dem St. Lukas-Heim, das Bistum Osnabrück, die katholische Kirchengemeinde St. Antonius und der Sozialdienst katholischer Frauen und Männer (SKFM) dabei. Den Betrieb und die Abrechnung der Anlage übernimmt das St. Lukas-Heim. Begeistert ist auch Ralf Schlüter, Dombaumeister der Diözese Osnabrück von dem Projekt. "Wir unterstützen seit mehreren Jahren Maßnahmen, die auf erneuerbare Energien für kirchliche Gebäude setzen", so Schlüter. Bei dem Vorhaben rund um die Quartierentwicklung St. Josef handele es sich demnach derzeit um das größte Projekt dieser Art im Bistum.