Familien von Menschen mit Behinderungen stehen häufig vor ganz besonderen Herausforderungen, wenn es um gesellschaftliche Teilhabe geht. Unterstützung bekommen sie vom Familienentlastenden Dienst (FED) des Papenburger St. Lukas-Heims. Die Aktion Mensch hat daher die Anschaffung eines behindertengerechten Fahrzeugs gefördert.
Mobilität ist für die Inklusion von zentraler Bedeutung. Das neue Auto, dessen Anschaffung von der Aktion Mensch gefördert wurde, kommt künftig bei inklusiven Freizeitangeboten, Gruppenangeboten und Freizeitfahrten von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen sowie für gemeinsame Angebote mit Geschwisterkindern zum Einsatz. Unser Foto zeigt Kerstin Sackarendt-Schnieders, Nancy, Carmen Maugg und den Geschäftsführer Heinz-Bernhard Mäsker. Jürgen Eden/St. Lukas-Heim
Von den rund 35.000 Euro Anschaffungskosten übernimmt die Aktion Menschen über 70 Prozent, also rund 25.000 Euro. Das Fahrzeug kann sowohl für Menschen mit und ohne körperliche Beeinträchtigungen eingesetzt werden, denn es verfügt aufgrund eines speziellen Umbaus auch über eine Rollstuhlrampe."Besonders die Mobilität ist wichtig für die Teilhabe. Menschen mit geistigen und körperlichen Beeinträchtigungen sind per se schon benachteiligt und im besonderen Maße auch in relativ dünnbesiedelten Regionen", sagt Heinz-Bernhard Mäsker, Geschäftsführer vom St. Lukas-Heim. Denn der Öffentliche Personennahverkehr ist nach seinen Worten nicht so gut ausgebaut, wie in städtisch geprägten Regionen. Das gelte insbesondere für die Abendstunden oder an Wochenenden. "In der Regel sind Menschen mit Behinderungen wie andere auch durch verschiedene Unterrichtsformen oder berufliche Tätigkeiten und Beschäftigungsformen im sogenannten zweiten Lebensbereich in eine Tagesstruktur eingebunden", so Mäsker weiter. Daher fänden Angebote des FED häufig in den Nachmittags- und Abendstunden sowie an Wochenenden oder in den Ferien statt, wo es gänzlich an allgemeinen Mobilitätsangeboten fehlen würde. Sehr erfreut zeigten sich auch die Leiterin vom FED Carmen Maugg und die Koordinatorin für Freizeiten Kerstin Sackarendt-Schnieders.
Einsatz für inklusive Familienangebote
Nach Mauggs Worten kommt das neue Auto bei inklusiven Freizeitangeboten, Gruppenangeboten und Freizeitfahrten von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen sowie für gemeinsame Angebote mit Geschwisterkindern zum Einsatz. "Umso mehr hoffen wir auf ein baldiges Ende des Lockdowns", sagt Maugg. Derzeit sei die Betreuung der Familien auf ein absolutes Minimum heruntergefahren worden. Kontakte gebe es vielfach nur über digitale Medien und in dringenden Fällen auch das persönliche Gespräch unter strenger Einhaltung der Hygienemaßnahmen. "Sobald es die Situation zulässt werden wir wieder unsere Betreuungs- und Freizeitangebote hochfahren", erklärt Sackarendt-Schnieders. Das reiche von stundenweisen Einzelbetreuungen, über Schulbegleitungen bishin zu kompletten Freizeitangeboten an Wochenenden, Brückentagen und in den Ferien.
Freizeitangebote online abrufbar
"Da die Situation derzeit nicht einzuschätzen ist, haben wir nach fast 20 Jahren erstmals auf den Druck eines umfassendes Freizeitheftes verzichten müssen. Dennoch bieten wir Freizeiten im kleinen Umfang an, die als PDF-Datei auf unserer Homepage www.st-lukas-heim.de abrufbar sind", so Sackarendt-Schnieders weiter. Alle zeigten sich optimistisch, dass das neue Fahrzeug spätestens im Sommer voll ausgelastet sein werde.