Im Rahmen eines Quartiersfestes konnte er die neugestaltete St. Josef-Kirche, die inklusive Kindertagessstätte St. Josef, die neuen Büroräume sowie das Wohntraining der Wohnassistenz des St. Lukas-Heimes und die Angebote des SKFM in Augenschein nehmen.
Zahlreiche Gäste nahmen an der Segnung des eigens geschaffenen Quartierkreuzes teil. Um das Quartier St. Josef vorzustellen, gab es ein großes Fest, an dem schätzungsweise 2.500 bis 3.500 Gäste teilnahmen.Roland Knillmann/DiCV Osnabrück
Pfarrer Franz-Bernhard Lanvermeyer startete das Ereignis mit einem Festgottesdienst in der neugestalteten St. Josef-Kirche. Dass hier etwas Besonderes geschaffen wurde, machten viele Rednerinnen und Redner deutlich. Allen voran unterstrich am Nachmittag Bischof Franz-Josef Bode: "Starke Orte des sozialen Zusammenhalts sind in dieser Zeit sehr wichtig für die Gesellschaft und für die Zukunft unserer Kirche." Solch ein Ort, so Bode, sei in Papenburg jetzt entstanden.Immer wieder fiel dafür der Begriff "Leuchtturm-Projekt." Worum geht es konkret? Um ein ganz neues Miteinander von lebendiger Kirche und ihrem sozialen Engagement. Seit 2011 überlegten Pfarrer Gerrit Weusthof und die Kirchengemeinde St. Antonius, der SKFM und das St.Lukas-Heim, wie das besondere Umfeld der St. Josef-Kirche im Vosseberg noch sozialer gestaltet werden kann. Nun wurden die barrierearme Umgestaltung der St. Josef-Kirche und der Gemeinderäume, die Errichtung der inklusiven Kindertagesstätte St. Josef, der Neu- und Anbau einer Wohnassistenz für Menschen mit Behinderungen und der Erwerb und die Sanierung des Haus Regenbogen durch den SKFM Papenburg für den Umzug der Tafel und des Sozialen Kaufhauses gefeiert. Heinz-Bernd Mäsker, Geschäftsführer des St. Lukas-Heims, betonte: "Dieses Leuchtturm-Projekt wird weit über Papenburg hinaus strahlen." Die stellvertretende Direktorin des Caritasverbandes für die Diözese Osnabrück e.V., Dr. Johanna Sievering, griff das Bild auf: "Dies ist ein Leuchtturm-Projekt, das sich die Caritas noch an vielen weiteren Orten wünscht. Dies ist auch ein Ort der Demokratie. Miteinander, Respekt, Wertschätzung: Das ist gelebte Vielfalt."
Sievering blickte auch auf das Vorbild, dass das Quartier St. Josef für die katholische Kirche haben kann: "So sieht die Kirche der Zukunft aus. Caritas ist gelebte Kirche, das ist hier die Botschaft!" Zuvor hatte Wilhelm Schomaker einen weiteren besonderen Aspekt des neuen Quartiers beschrieben: "Bei der Wahrnehmung sozialer Aufgaben ist das Netzwerken ganz wichtig. Mit diesem Quartier haben wir etwas Exemplarisches geschaffen. Zwei Beispiele: Die Eltern bringen ihre Kinder in die Kita und gehen dann im Sozialen Kaufhaus einkaufen. Die Wohnungslosen, die im Haus Regenbogen wohnen, können direkt im Haus in der Tafel ihre Lebensmittel besorgen."
Die vielfach zitierte Leitsatz "Bunte Vielfalt" wird auch im Quartierskreuz deutlich, das der Osnabrücker Künstler Mario Haunhorst geschaffen hat: Jeder Träger bringt eine Farbe ein, die als Glastafeln ein Kreuz darstellen. In jedem Gebäude hängt zukünftig im Eingangsbereich eines der bunten Kreuze, die von Bischof Bode eingesegnet wurden.
Vielfalt ist auch der leitende Gedanke, der die Arbeit des St. Lukas-Heims prägt. Geschäftsführer Mäsker stand mit einem Regenbogenschirm auf der Bühne: "Den habe ich nicht mitgebracht, weil ich Angst vor dem Wetter habe. Hier im Quartier lebt der Geist der Vielfalt, dafür stehen die Farben des Regenbogens, wie sie hier auf dem Schirm angebracht wurden!" Was dieser Geist der Vielfalt genau ist, erläuterten Daniel Abeln, Geschäftsführer der Unterm Regenbogen - Katholische Kindertagesstätten GmbH, und Sandra Nee, die Leiterin der neuen Kindertagesstätte St. Josef. Sie beschrieben, was das "inklusiv" in "Inklusive Kindertagesstätte" bedeutet. Abeln: "Wir wollen eine Kita für alle sein. Jedes Kind kann unsere Kita besuchen, ob ein oder sechs Jahre alt, ob mit oder ohne Behinderung, ob mit anderer Herkunft und Kultur oder seit Generationen Papenburger". Dahinter steckt natürlich noch mehr, erklärte Sandra Nee: "Inklusion ist eine Haltung. Es geht um Wertschätzung, Akzeptanz und Augenhöhe." Das große Interesse für das neue Quartier verleitete einen der etlichen tausend Gäste noch zu einer weiteren Bemerkung: "Wer glaubt, dass Kirche tot ist, soll hier mal vorbeikommen. "Wie gesagt: So könnte die Zukunft der Kirche aussehen".