Was bedeutet es für die Arbeit von Fachkräften in der Suchthilfe, wenn sie über eigene Suchterfahrungen verfügen? Mit dieser Frage hat sich Lea Jürgens im Rahmen ihrer Masterarbeit im Studiengang Erziehungswissenschaften beschäftigt. Der Caritasverband hat ihr für diese Abschlussarbeit den CariAward verliehen.
"Die Arbeit greift die wichtige Frage nach dem Zusammenhang des biographischen Hintergrunds für das berufliche Handeln in der Sozialen Arbeit auf", sagt Caritasdirektorin Johanna Sievering bei der Preisverleihung. "Wir gratulieren Lea Jürgens für die gelungene Arbeit und freuen uns, sie mit dem CariAward auszeichnen zu können."
Der CariAward des Caritasverbandes für die Diözese Osnabrück e. V. wird jährlich an Studierende für herausragende Abschlussarbeiten verliehen. Mit der Auszeichnung würdigt der Verband Studierende für ihre Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit Fragestellungen, die für die Arbeitsbereiche der Caritas von Bedeutung sind.
Der diesjährige CariAward geht an Lea Jürgens, die ihre Masterarbeit im Studiengang Erziehungswissenschaft an der Universität Osnabrück zum Thema "Als betroffene Person zur Fachkraft: Perspektivwechsel in der professionellen Arbeit der Suchthilfe" absolviert hat.
Arbeit mit konkretem Praxisbezug
"Frau Jürgens hat sich getraut, ein Thema aufzugreifen, das im deutschsprachigen Raum bisher wenig Beachtung im Forschungskontext gefunden hat. Mutig und fachlich versiert hat sie dazu Fragen gestellt, Antworten gefunden und Anstöße für weitere Forschung zum Thema gegeben.", sagt Dr. Dorothee Imsieke, die den Fachbereich Betriebliches Gesundheitsmanagement und Gesundheitsförderung beim Caritasverband leitet und die Arbeit fachlich begleitet hat. "Die Abschlussarbeit hat für unsere Organisation einen hohen Praxisbezug, weil wir im Fachbereich Betriebliches Gesundheitsmanagement mehr und mehr betroffene Personen in und für Unternehmen zum Ansprechpartner in Suchtfragen ausbilden. Mit den Ergebnissen der Abschlussarbeit können wir das Ausbildungsprofil schärfen."
"Wir vergeben den CariAward, um Studierende für ihre Leistung auszuzeichnen, aber auch, um Betreuende zu würdigen, die sich sehr engagieren und viel Zeit investieren", sagt Gabriele Sonsmann, Referentin für Personalentwicklung beim Caritasverband: "Der CariAward ist ein Gewinn für die Preisträger und auch für die Caritas, die aus den Abschlussarbeiten wichtige Hinweise für die soziale Arbeit erhält.
Für den nächsten CariAward sind Bewerbungen bis zum 31. März 2024 möglich. Zugelassen sind Abschlussarbeiten, die im Jahr 2022 fertiggestellt wurden. Bewerben können sich alle Studierenden und Schüler über den jeweiligen Betreuenden der Caritaseinrichtung, in der die Abschlussarbeit geschrieben wurde. Weitere Informationen unter www.caritas-os.de/cariaward